Die Abizeit nötigt viele Schüler zu einer Entscheidung: Studieren oder Ausbildung? Damit verbunden: Geld verdienen jetzt (dafür erstmal weniger) oder später (dafür vielleicht mehr)? Karriere durch Berufserfahrung oder Bildung? Wie auch immer Sie sich entscheiden: Es spricht viel für ein Hochschul-Studium in Deutschland.
Abi in der Tasche, jetzt nichts wie raus aus Hotel Mama. Selbstständigkeit steht auf dem Lebensplan. Ab jetzt heißt es: “Ich mach mein Ding”, aber: um jeden Preis?!
Gemeinsamkeiten verbinden
Doch, halblang: Schon die Neandertaler organisierten sich in sozialen Netzwerken – völlig offline versteht sich. Das prähistorische Facebook hieß: Sippe. Allein auf sich gestellt wäre jeder Einzelne in der vorsintflutlichen Savanne verloren.
Aber der Zusammenschluss mit anderen sorgt langfristig für das Überleben aller: Jagen und Sammeln, Feuermachen und Kinder beaufsichtigen. So bringt jeder seine Leistung zum Erhalt des Ganzen. Am Prinzip der Steinzeit-Communitys hat sich auch an der Hochschule des 21. Jahrhunderts nichts geändert:
Klar gibt es auch an den modernen Unis unverbesserliche Einzelkämpfer und sozialphobische Sonderlinge, aber im Grunde genommen funktioniert Studieren für alle am leichtesten, wenn man sich zusammentut: In Lerngruppen und Fachschaften, bei Hochschulsport und in Gremien.
Gemeinsamkeiten zu pflegen und sich im Zweifelsfall auf “Leidensgenossen” verlassen zu können, macht Studieren in stressigen Phasen nicht nur erträglicher, es macht jeden Einzelnen auch zu einem besseren Menschen.
Eine einzigartige Erfahrung – und wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem sozialverträglichen Individuum. Wer weiß, wozu diese Kontakte später gut sind?!
Vielseitige Studiengänge
Wer mit einem klar fokussierten Lebenslauf seit Kindheitstagen Ehrgeiz und Zielstrebigkeit dokumentiert, hat beim Run auf lukrative Stellen sicher gute Karten. Doch Tatsache ist: Wer in Begriff ist, die Schule abzuschließen, hat oftmals noch gar keinen Plan, was die konkrete berufliche Zukunft angeht.
Das ist nicht tragisch, vielleicht sogar menschlich. Und auch in diesem Fall leisten die Hochschulen Entwicklungshilfe. Schließlich sind viele Studiengänge inhaltlich so allgemein gehalten, dass den Absolventen viele berufliche Möglichkeiten offenstehen.
Wer sich nach dem Abi seiner persönlichen Interessen und Neigungen bewusst ist, bekommt während der kommenden Semester also noch einmal Gelegenheit, sich über seine beruflichen Ziele klar zu werden. Wer will, bleibt nach Bachelor und Master-Examen an der Uni und promoviert.
Und wer feststellt, dass Studieren nichts für ihn ist, und abbricht, hat wenigstens herausgefunden, was er nicht will.
Renommée deutscher Unis
Auf internationalem Parkett gelten die Deutschen häufig als pflichtbewusste Ordnungsfanatiker, als pünktlich und pedantisch. Ein Image, das nicht von ungefähr kommt. Schließlich ziehen sich strikte Normen, Regeln und Gesetzen seit mehr als 200 Jahren durch den deutschen Alltag.
Und was von der preußischen Verwaltungsreform bis zum DIN-Standard gilt, hört bei der Hochschulausbildung nicht auf, denn: Die Qualitäts-Anforderungen an deutsche Universitäten sind hoch und die Verfahren zur Akkreditierungen von Studiengängen aufwändig.
Daraus folgt ein ungebrochen hohes Renommée des deutschen Hochschulstudiums bei Arbeitgebern, national wie international. Allein deutsche Ingenieure sind bis heute in aller Welt gefragte Fachleute.
Invesition in die Zukunft
Ein Studium kostet, und das nicht zu knapp: Miete, Nebenkosten, Verpflegung, Bücher, Büromaterial, Semestergebühren und – so sie noch erhoben werden – Studiengebühren. Zwar haben Studenten prinzipiell ein Anrecht auf BAföG-Leistungen, doch die reichen selten aus, um den Lebensunterhalt zu decken.
Hinzu kommt: Spätestens fünf Jahre nach dem Examen steht das Bundesverwaltungsamt auf der Matte, um das Staatsdarlehen zurückzufordern. Darin unterscheidet sich das Studium signifikant zur regulären Ausbildung, in der Sie quasi fürs Lernen bezahlt werden.
Doch letzten Endes lamentieren die deutschen Studierenden auf hohem Niveau: US-amerikanische Hochschulen bitten ihre Studenten häufig mit umgerechnet bis zu 20.000 Euro pro Jahr zur Kasse. Im Gegensatz dazu lässt es sich von den circa 870 Euro, die Studierende in Deutschland zum Leben haben, durchaus leben.
Da verwundert es kaum, dass ausgerechnet ein US-Amerikaner (nämlich Benjamin Franklin) seinerzeit gesagt haben soll: “Eine Invesition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen”. Daran hat sich heute nichts geändert: Wer jetzt studiert, ist selten flüssig, aber überspringt als Absolvent in der Regel die Gehaltsklassen von Berufsanfängern nach der Schule.
Weiterführende Links
Hauptsache Bildung – Blog zu Studium, Karriere und Weiterbildung
- Die Studienplatzklage - 25. Juni 2021
- Wie schreibt man eine Bachelorarbeit? - 15. Oktober 2020
- Was ist ein Plagiat und wie kann man es vermeiden? - 15. Oktober 2020