Berufsfelder für Naturwissenschaftler

Das Klischee des “Nerd” – in den meisten Fällen beschreibt es Naturwissenschaftler: Sie sitzen vor Computern, tüfteln emsig in Laboren und denken in Zusammenhängen, die kein normal Sterblicher nachvollziehen kann. Dabei bietet der Arbeitsmarkt für Naturwissenschaftler heutzutage viel mehr Möglichkeiten als man einer glaubt.

Schließlich lässt sich das Expertenwissen von Physiker, Biologen und Chemiker in den Medien ebenso anwenden wie im Qualitätsmanagement oder dem Patentwesen. Darauf wies die Wochenzeitung DIE ZEIT bereits im Dezember 2011 hin (Ausgabe Nr. 50):

Medien & Verlage

Sie gehen abstrakten Dingen nicht nur gewissenhaft auf den Grund, sondern können Ihre Ergebnisse auch noch so formulieren, dass sie eine möglichst breite Masse ansprechen? Dann bewerben Sie sich doch bei einem Wissenschaftsverlag.

Als Redakteur bei einer Fachzeitschrift ist Ihr Wissen als Experte gefragt. Sie spüren die Trends Ihres Fachbereichs auf, koordinieren freie Mitarbeiter, organisieren Bildmaterial, führen Interviews mit Wissenschaftlern und setzen die Informationen in ansprechenden Artikeln um.

Als Lektor überarbeiten Sie eingereichte Manuskripte, pflegen Kontakte zu den Autoren und erarbeiten Konzepte für neue Bücher. Zusätzlich zum fachlichen Know-How sind bei der Verlagstätigkeit auch verhandlungssicheres Englisch und Organisationstalent gefragt. Besonders wissenschaftlichen Verlagswesen ist eine Promotion gern gesehen.

Den Einstieg finden viele häufig schon während des Studiums, zum Beispiel als freier Mitarbeiter des Verlages. Auch Trainiee-Programme und Praktika sind dafür gut geeignet.

Qualitätsmanagement

Von der Entwicklung bis zum Vertrieb – Auf allen Stufen, die ein Produkt auf dem Weg zum Verbraucher durchläuft, sind Qualitätsmanager gefragt. Sie müssen kontrollieren, ob die zugesicherten Eigenschaften auch dauerhaft gewährleistet werden können. Sie stellen sicher, dass die Benutzung keine Sicherheitsrisiken birgt.

Sie prüfen, ob der Transfer zum Kunden reibungslos funktioniert. Sie werden aber auch zur Verantwortung gezogen, wenn etwas in diesem Prozess nicht funktioniert. Daher benötigen Bewerber auf Stellen im Qualitätsmanagent neben analytischem Verstand auch ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein haben.

Auch die Bereitschaft, zwischen verschiedenen Orten hin- und herzureisen, ist von Vorteil. Wenn es um Unternehmensabläufe geht, erwerben Absolventen Ihr Fachwissen häufig im Rahmen von Betriebspraktika.

Marketing

Wenn Sie sich neben ihrer eigenen Disziplin auch für betriebswirtschaftliche Zusammenhänge begeistern können, sind sie unter Umständen im Marketing gut aufgehoben. Mit Ihrem naturwissenschaftlichen Hintergrund können Sie die Argumente der Forscher und Produktentwickler nachvollziehen. Als Marketing-Experte können Sie die Chancen des angepriesenen Produkt einschätzen.

Anschließend entwickeln sie passgenaue Vermarktungsstrategien – vom TV-Spot bis zur Anzeigenkampagne im Internet. Wenn Sie schon einmal in einem Unternehmen gearbeitet haben, beispielsweise als Praktikant oder im Rahmen ihrer Abschlussarbeit, sollte Ihnen der Einstieg nach dem Examen nicht schwer fallen.

Patentwesen

Wenn Sie sich vorstellen können, Ihre Kenntnisse als Naturwissenschaftler um grundlegend juristisches Wissen zu erweitern, dann können Sie auch als Patentanwalt arbeiten – zum Beispiel in einer Kanzlei oder in einem Unternehmen. Wenn Sie sich für ein Fernstudium “Allgemeines Recht” an der Uni Hagen einschreiben, sogar neben der praktischen Ausbildung.

Als Anwalt im Patentwesen sorgen Sie im Auftrag von Forschungseinrichtungen dafür, dass neue Produkte auch rechtlich geschützt sind. Dabei reichen Sie zum Beispiel fristgerecht Gebühren, Beglaubigungen und Vollmachten bei den Behörden ein oder prüfen bei Übernahme-Verhandlungen in der Wirtschaften die Patentwerte der Firmen.

Neben dem Jura-Studium mit der entsprechenden Ausbildung benötigen Sie dafür ein naturwissenschaftliches Studium an einer Hochschule sowie mindestens ein Jahr Erfahrung in einem technischen Beruf.

Unternehmensberatung

Sie haben nicht nur ein ausgezeichnetes Studium vorzuweisen, sondern darüber hinaus auch Auslandserfahrungen, außerdem können sie gut mit Menschen umgehen? Dann haben Sie gute Chancen in der Unternehmens- und Strategie-Beratung.

Sei es, dass Forschungsunternehmen sich miteinander verbinden wollen oder in einem Pharmabetrieb Sparmaßnahmen erarbeitet werden müssen – Wann immer es um betriebswirtschaftliche Aktionen in der MINT-Branche geht, sind Fachleute mit naturwissenschaftlichem Hintergrund gefragt.

Das nötige Wissen in Betriebswirtschaft lässt sich am besten in der Praxis erwerben, aber auch zum Beispiel mit einer fachlichen Weiterbildung an einer Fernakademie.

Weiterführende Links

DIE ZEIT – Wöchentliche Nachrichten, u.a. zu Karriere, Studium und Beruf

Fabian Köhler

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