Bewerbung und Design Mit wenigen Tipps bereits optisch punkten

Deine Bewerbung für Praktika während des Studiums oder auch für deinen Berufseinstieg muss ganz klar mit ihrem Inhalt überzeugen. Allerdings solltest du dabei nicht vergessen, dass auch die Optik deiner Bewerbungsunterlagen ein entscheidendes Kriterium für Personalverantwortliche ist!

Die Bewerbung und das Design

Es gibt ein entscheidendes geflügeltes Wort, welches für deine Selbstvermarktung bei einem Unternehmen zählt: Der erste Eindruck schreibt, der letzte bleibt! Noch bevor ein Personaler deine Unterlagen inhaltlich prüft, wird er einen ersten Eindruck über die Optik deiner Unterlagen erhalten.

„Oh schön – schwarze Schrift auf weißem Grund. Wie originell!“

Etwas Farbe und Varianz darf deine Bewerbung schon haben. Natürlich alles in einem angemessenen Rahmen. Damit du eben diesen Rahmen nicht überspannst und dein Anschreiben sowie deinen Lebenslauf in ein buntes Tohuwabohu verwandelst, gibt es hier die Tipps für Bewerbungen als optisches Highlight!

Seitenränder, Schriftformat und Schrift

Die Seitenränder & das Schriftformat

Als Student denkst du bei Seitenrändern vermutlich direkt an den Hausarbeitenstandard von insgesamt 6 cm Seitenrand, aufgeteilt in 2 cm – 4 cm, 2,5 cm – 3,5 cm oder 3 cm zu 3 cm. Je nachdem, welchen Wunsch der Dozent dazu konkret äußert. In Bezug auf deine Bewerbung kannst du da frei entscheiden. Bleibejedoch einheitlich mit dem Rand für den Text in allen Dokumenten, sonst kann dein Design schnell chaotisch wirken. Denk auch daran dir selbst nicht zu viel Platz wegzunehmen! Das Anschreiben ist auch bei einer Design-Bewerbung nicht länger als eine DIN A4 Seite!

Linksbündig, Blocksatz, kreativ rechtsbündig oder zentriert? Die Frage ist nicht unbedingt eindeutig zu klären. Die Firmenadresse gehört bei dem Anschreiben nach links oben, bleibt also linksbündig. Wenn du den Blocksatz verwendest, solltest du unbedingt an die Silbentrennung denken! Andernfalls können die Absätze schnell unübersichtlich auseinandergezogen werden. Für das Anschreiben, Lebenslauf und wird von der Zentrierung abgeraten, da sie dich einiges an Platz kostet und nicht wirklich seriös wirkt. Auf dem Deckblatt hingegen lässt sich diese Wahl wunderbar mit deinem Bewerbungsfoto kombinieren! Bedenke bei deiner Auswahl immer, dass du dich nicht nur kreativ und individuell, sondern zugleich auch seriös verkaufen möchtest!

Schriftarten

Die Faustregel lautet hierbei: Weniger ist mehr! Fokussiere dich auf eine, maximal zwei Schriftarten. Zum Beispiel kannst du eine Schrift für den Text und eine für die Überschriften nutzen. Wähle dann aber zwei Schriftarten, die optisch harmonieren. Zum Beispiel High Tower Text und Times New Roman. Im Übrigen musst du dich nicht auf die Standards beschränken, sondern kannst bereits bei dieser Auswahl kreativ werden. Bleibe jedoch stets seriös in deiner Auswahl! Schriftarten wie zum Beispiel Comic Sans oder sehr verschnörkelte Schriften wie Vivaldi sind absolut tabu! Leserlichkeit und Seriosität stehen beim Design an erster Stelle.

Schriftgröße

Die Faustregel lautet an dieser Stelle 12 pt für die Standardbewerbung. Daran musst du dich jedoch nicht binden! Es geht darum, dass der Inhalt der Bewerbung auch ohne Lupe gut zu lesen ist und auf der anderen Seite ein Wort nicht eine ganze Seite einnimmt. Für die Überschriften einzelner Kategorien im Lebenslauf kannst du selbstverständlich eine größere Schriftart wählen, zum Beispiel 14. Wichtig ist, dass du eine Balance findest, um im Rahmen zu bleiben, ohne dich selbst zu sehr einzuengen.

Fettdruck? Kursiv? Unterstrichen?

Prinzipiell stehen dir dabei alle Türen offen. Übertreibe es nur nicht! Unterstriche für die Überschriften sind ok, im Text können sie jedoch die Leserlichkeit einschränken. Zudem solltest du dich zwischen Unterstrich und Fettdruck entscheiden, da beides zusammen schnell überladen wirken kann. Wörter kursiv zu setzen kann schnell verspielt wirken, zugleich jedoch die Aufmerksamkeit lenken. Wenn du zum Beispiel deine persönlichen Daten in die Kopfzeile schreibst und deinen Namen dabei kursiv setzt, ist das vollkommen in Ordnung.

Die Faustregel dabei lautet: Verzichte besser im Text auf diese Elemente. Nutze sie lieber, um damit bei Überschriften, der Fußnote oder Kopfzeile gezielt die Aufmerksamkeit zu steuern.

Mit Grafik und Farben pimpen

Farbliche Aufwertung

Es kommt hierbei darauf an, in welcher Branche du aktiv werden willst. In der Kreativbranche ist es zum Beispiel üblicher, einmal in den Farbtopf zu langen, als im eher sachlichen Wirtschaftswesen. Bei der Farbauswahl hast du zwei Möglichkeiten: Du kannst deine Bewerbung dezent an das Unternehmen anpassen, oder du versuchst die dominierenden Farben auf deinem Bewerbungsbild aufzugreifen.

Beachte folgende Punkte:

  • Greife nicht zu Neonfarben! Diese sind primär unangenehm für das Auge und folglich nicht gut für den ersten Eindruck.
  • Pass auf, dass du nicht zufällig die Markenfarben von einem Konkurrenzunternehmen nutzt.
  • Treib es nicht zu bunt! Eine Regenbogenbewerbung kann schnell kindisch statt professionell wirken.
  • Bedenke immer deine Farbwahl! Verschiedene Farben erzeugen einen unterschiedlichen Eindruck.
  • Schriftfarbe Schwarz? Nein, nicht zwangsläufig. Du kannst ebenso einen dunklen Grauton verwenden.

Die Arbeit mit Grafiken

Häufig ist zu lesen, dass du auf keinen Fall mit grafischen Elementen arbeiten sollst. Das ist vollkommener Humbug! Natürlich sind Emoticons ein Tabuthema. Elemente wie farbliche Balken, Linien, Kegel etc. sind gestattet. Dein Deckblatt zum Beispiel bietet dir richtig viel Platz, um deiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Behalte jedoch ein einziges grafisches Schema bei und spiele nicht mit zu vielen verschiedenen Elementen.

Zugleich musst du auch an dieser Stelle einheitlich bleiben und zusehen, dass sich das Design in den anderen Elementen deiner Bewerbung weiter durchsetzt. Die Grafken sollen und dürfen nicht vom Inhalt ablenken! Dein Lebenslauf samt der Zeugnisse ist der Fokus der Unterlagen, dabei muss es bleiben. Andernfalls kann es schnell so wirken, als hättest du etwas zu verbergen.

Du suchst nach Inspiration für deine eigenen Designs oder möchtest einfach wissen, was allgemein legitim und möglich ist? Oder du hältst dich selbst nicht für geschickt oder kreativ genug, um dir selbst ein Bewerbungsdesign zu erstellen? Dann schau zum Beispiel einmal bei Die Bewerbungsschreiber in der Design-Galerie.

Anne Klein
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