Ego-Marketing: Authentizität macht erfolgreich

Wer ständig (eigenen oder fremden) Erwartungen hinterher rennt, kommt nur selten bei sich an. Wahrscheinlicher ist es, mit einem Burnout-Syndrom auf der Strecke zu bleiben. Bauen Sie also lieber auf ihre eigenen Stärken, aber stehen Sie auch zu ihren Schwächen. Das macht Sie authentisch – und erfolgreich.

Jeder Mensch ist Teil eines sozialen Systems (Familie, Uni, Beruf etc.). Innerhalb dieser Systeme wird das Leben bestimmt vom Streben nach Aufmerksamkeit.

Die “Festplatte” neu formatieren

Denn, wer von der Gruppe wahrgenommen und akzeptiert wird, ist erwartungsgemäß beschützt gegen die Unbilden des Lebens. Darin unterscheidet sich der zivilisierte Mensch nicht so sehr von anderen Primaten.

Der Schlüssel zu Aufmerksamkeit und Akzeptanz klingt paradox, denn: besser als anderen zu gefallen ist immernoch, vor allem sich selbst zu gefallen. Die häufigste Hürde auf dem Weg zu Erfolg und Anerkennung: Anerzogene Grundsätze.

Das Unterbewusstsein ist wie eine Computer-Festplatte: Es speichert alle Informationen, die auf ihm abgelegt werden – unabhängig davon, ob sie nützlich oder schädlich sind. Wer als Kind gelernt hat, zurückhaltend und angepasst zu sein, wird als Erwachsener schwerlich direkt auf eine Führungsposition zusteuern.

Doch hier kommt die Entwarnung: Genauso wie Sie nicht mehr benötigte Programme auf der Harddisk mit neuen überschreiben können, ist es möglich, diese alten Grundsätze mit neuen zu überschreiben. Das ist häufig alles andere als einfach – aber es geht.

Akzeptieren Sie Ihre Schwächen

Unser Erziehungssystem ist darauf ausgerichtet, Fehler zu rügen anstatt Leistungen zu honorieren. Wäre es zum Beispiel nicht motivierender, in einem Vokabeltest 65 richtige Übersetzungen anzumerken anstatt 35 falsche? Doch “Nobody is perfect”.

Niemand kann alles können. Stehen Sie daher zu Ihren Schwächen und machen Sie das Beste daraus. Hadern Sie nicht mit dem was Sie nicht erreicht haben, sondern seien Sie stolz auf das, was Sie zum jetzigen Zeitpunkt ausmacht.

Haben Sie Spaß

Eine gern zitierte Belehrung:  “Kinder mit ‘nem Willen, kriegen was auf die Brillen”. Warum!? Schießlich ist es doch gerade der unbedingte Wille, der Menschen dazu veranlasst, Dinge in Angriff zu nehmen und zu erreichen.

Wer Spaß hat bei dem, was er jetzt gerade tut, hält länger durch und steckt auch Rückschläge besser weg. Das gilt übrigens für alle Lebensbereiche: Wer sich mehr bewegen möchte, sollte sich dazu Sportarten aussuchen, die ihm ausdrücklich Spaß machen.

Und wenn schon Karriere, dann doch bitte in einem Bereich, der Ihren Fähigkeiten entspricht.

Formulieren Sie Etappenziele

Manchmal helfen einige Tage Auszeit dabei, was Sie neu lernen oder vertiefen möchten. Ziele zu haben, ist wichtig, aber: legen Sie Latte nicht zu hoch. Formulieren Sie auf dem Weg nach “ganz oben” lieber Etappenziele, die Sie leicht erreichen können.

Kleine Erfolge schaffen Selbstvertrauen ins eigene Können und motivieren, weitere Herausforderungen zu meistern.

Werden Sie Zeitmanager

Je konkreter Sie Ihr Ziel formulieren, desto leichter es ist, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, es zu erreichen. Wichtig: Formulieren Sie messbar und zählbar. Was wollen Sie in welchem Zeitraum schaffen? Was müssen Sie leisten, um dorthin zu kommen?

Dadurch lässt sich auch einschätzen, welche Tätigkeiten, Ihnen dabei behilflich sein können und was Sie hindert.

Fallen sie positiv auf

“Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr”, wird es (fälschlicherweise) Wilhelm Busch zugeschrieben. Auch, wenn die tatsächliche Autorenschaft nicht ganz geklärt ist, so steckt in diesem Satz ein wahrer Kern:

Wer nämlich immer nur heimlich, still und leise in der Masse vegetiert, wird wahrscheinlich in ihr untergehen. Wer aus ihr heraustreten will, muss auffallen. Das ist jedem klar, der sich schon einmal um einen Job oder ein Praktium beworben hat.

Und das am besten positiv: Begegnen Sie Ihrer Umwelt so, wie Sie selbst behandelt werden möchten: ehrlich und freundlich. Ein Lächeln zum Beispiel kostet nichts, und wird in den meisten Fällen prompt belohnt.

Finden Sie Ihre Mitte

Leistungsgedanken und Zukunftsorientierung bestimmen Schule, Uni und Beruf. Von Anfang an gilt es, rationale Entscheidung zu treffen. Wer das nicht tut, verbaut sich Karrierechancen.

Im Privatleben hingegen heißt es, der Inuition zu vertrauen und Gefühle zuzulassen. Doch anstatt fortwährend einen funktionalen Spagat zu vollführen, sollten Sie darum bemühen, Emotion und Vernunft in Einklang zu bringen.

Niemand sollte auf Dauer einen Beruf ausüben (und sei er noch so lukrativ), der nicht mit den eigenen Überzeugungen übereinstimmt. Auf der anderen Seite sollte niemand eine (soziale) Beziehungen eingehen, in der sich die Partner nicht auf Augenhöhe begegnen.

Bemühen Sie sich stets um Authentizität: Werden Sie sich ihrer persönlichen Werte bewusst und handeln Sie danach. Oder wie es in der fernöstlichen Philosophie heißt: “Finden Sie Ihre Mitte.” Das Resultat: Ein gesundes Selbstbewusstsein, das auf andere anziehend wirken wird.

Fabian Köhler