Lange studiert und trotzdem ohne Abschluss? Tipps für Bewerbung und Lebenslauf

Personaler lieben Bewerber, die einen geradlinigen Lebenslauf ohne Ecken und Kanten vorweisen können. Dass nicht jeder ein idealer Bewerber sein kann, versteht sich von selbst. Dennoch muss niemand, der ein paar Lücken im Lebenslauf hat, gleich den Kopf in den Sand stecken. Die ausgeschriebene Stelle bekommt letztlich derjenige, der sich am besten verkaufen kann.

Ist die Entscheidung zum Studienabbruch gefallen, gilt es, sich neu zu orientieren. Viele versuchen das im Wege von Praktika, um herauszufinden, welcher neue Karriereweg zu einem passt. Wer dabei in eine andere Branche quer einsteigen möchte, muss dem Personaler auch beweisen, dass er/sie das Zeug dazu hat und für die Stelle notwendige Kenntnisse mitbringt.

Auch im abgebrochenen Studium hat man etwas gelernt

Im Internet geht das Gerücht um, dass Personalverantwortliche längst erkannt hätten, welches Potenzial in denjenigen Bewerbern steckt, die eben keinen Lebenslauf nach dem geordneten Schema, Schule, Abitur, Ausbildung/Studium und Berufseinstieg, vorweisen. Diese Aussagen gelten allerdings nur zum Teil. Wer sich bei kleineren Firmen bewirbt, hat mit einem nicht perfekten Lebenslauf bessere Chancen als bei großen Unternehmen.

Dem abgebrochenen Studium, der bewussten und der ungewollten Auszeit lässt sich immer Positives abgewinnen. Bewerber sollten sich darauf konzentrieren, dass sie in solchen Zeiten nicht nur etwas gelernt, sondern auch wertvolle Erfahrungen gesammelt haben. Solche Softskills sehen Personalverantwortliche gern.

Passen die eigenen Qualifikationen/Fähigkeiten zu denen der offenen Stelle und ist in einem, wenn auch nicht ganz geradlinigen, Lebenslauf ein innerer Zusammenhang zu sehen, dann bedeutet dies nicht gleich den Weltuntergang. Sicher wird es Absagen geben, von diesen sollte sich jedoch kein Bewerber entmutigen lassen.

Anschreiben und Lebenslauf: Nichts verschweigen, aber auch nicht lügen!

Wichtig ist, dass im Lebenslauf alle Unterbrechungen, die länger als zwei Monate dauerten, genannt werden müssen. Schlichte Jahresangaben schaden dabei eher, als sie nutzen. Besser auf die Monate genau alles hinschreiben. Wer im Studium nebenbei gejobbt hat, der sollte es nicht versäumen, auch solche Tätigkeiten in den Lebenslauf zu schreiben. Idealerweise schreibt man auch knapp dazu, welche Arten von Arbeiten in dem betreffenden Job ausgeübt wurden. Hat man sich nebenbei im Rahmen von Kursen, Workshops oder im Selbststudium bestimmte Kenntnisse angeeignet, dann dürfen auch die in der Bewerbung nicht fehlen.

Im Anschreiben selbst gilt es, auf lange Erklärungen hinsichtlich des hingeschmissenen Studiums zu verzichten. Die gehören eher in das Bewerbungsgespräch. In der Regel werden Personaler danach fragen. Weitere Tipps und persönliche Erfahrungen zum Thema Bewerbung nach dem Studienabbruch gibt es auf Gutefrage.net.

Anne Klein
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