Studienabbruch: Welche Gründe gibt es und wie geht es beruflich weiter?

Manchmal führt das Leben nicht immer nach Plan – und das gilt auch für die Studienwahl. Was, wenn der gewählte Weg nicht der richtige war? Statt in Frustration zu verharren, kann ein Studienabbruch neue Türen öffnen. Es ist nicht das Ende, sondern oft der Beginn einer Reise zu besseren Möglichkeiten. Doch welche Chancen kann ein Studienabbruch bieten und welche Schritte sollten unternommen werden, um diesen Übergang erfolgreich zu gestalten?

Was sind die häufigsten Gründe für einen Studienabbruch?

Die Anzahl der Studienabbrüche hat in den letzten Jahren wieder deutlich zugenommen. An Universitäten liegt die durchschnittliche Abbruchquote bei rund 35%, während sie bei Hochschulen der angewandten Wissenschaften bei rund 20% liegt. Je nach Studiengang können die Abbruchquoten bereits nach dem ersten Semester auch bei über 50% liegen. Die Gründe für einen Studienabbruch können dabei sehr unterschiedlich sein. Zu den häufigsten Gründen zählen die hohen akademischen Anforderungen, die je nach Studiengang von vielen Studenten unterschätzt werden und für Frustration sorgen.

Aber auch finanzielle und gesundheitliche Probleme sind häufige Gründe, die zu einem vorzeitigen Studienabbruch führen können. Sehr oft wird auch ein mangelndes Interesse an dem gewählten Studienfach angegeben, wenn die Erwartungen das Thema und die Inhalte nicht getroffen werden. Dies sorgt für eine sinkende Eigenmotivation und damit auch für schlechte Ergebnisse bei Prüfungen und Klausuren.

Wie sollte man vorgehen, wenn man sich für einen Studienabbruch entscheidet?

Die Entscheidung für einen Studienabbruch fällt nur den wenigsten Studenten wirklich leicht. Ist die Entscheidung jedoch endgültig gefallen und hat man nach einer ausführlichen Selbstreflexion sowie einer möglichen Studienberatung alle Für und Wider abgewogen, dann sollte man unbedingt einige wichtige Punkte beachten. Zunächst sollte man sich informieren, welche formalen Schritte für einen Studienabbruch nötig sind. Je nach Hochschule kann es hier spezielle Regeln, Verfahren und Fristen geben, die unbedingt beachtet werden müssen.

Zugleich sollte man erste Pläne für die Zukunft schmieden. Hier sollte man bereits Ideen haben, wie es nach dem abgebrochenen Studium beruflich weitergehen soll und ob man zunächst in eine Auszeit, eine Berufsausbildung oder direkt in den Arbeitsmarkt starten möchte. Dabei sollte man auch immer die finanziellen Aspekte berücksichtigen, wie etwa hinsichtlich der Finanzierung des Lebensunterhalts und auch die möglichen Rückerstattungen von Bafög- oder Stipendienzahlungen. Ist alles geklärt, steht nach dem Studienabbruch dem Weg ins Berufsleben eigentlich nichts mehr im Wege.

Wie kann man seinen Berufseinstieg nach dem Studienabbruch verbessern?

Für den Berufseinstieg nach dem Studienabbruch braucht es nicht nur eine hohe Eigenmotivation, sondern auch eine klare Strategie, denn ein Studienabbruch wird in den meisten Vorstellungsgesprächen ganz bestimmt für die eine oder andere Frage sorgen. Hierauf sollte man sich unbedingt vorbereiten und den Studienabbruch im Gespräch ehrlich und plausibel erklären können. Idealerweise unterstreicht man dabei auch was man aus der Erfahrung gelernt hat und wie und warum man trotzdem persönlich gestärkt aus der Situation hervorgegangen ist.

Sehr oft kann es zudem von Vorteil sein, wenn man während oder unmittelbar nach dem Studienabbruch durch Praktika, Werksstudentenstellen oder ehrenamtliche Tätigkeiten praktische Erfahrungen sammeln konnte. Dies kann die Attraktivität im Bewerbungsprozess deutlich erhöhen. In jedem Fall ist es nach einem Studienabbruch jedoch wichtig die Selbstvermarktung deutlich zu verbessern. So sollte man dafür sorgen, dass man die eigenen Bewerbungsunterlagen optimiert und im Vorstellungsgespräch stets seine Vorteile und Fähigkeiten überzeugend präsentiert. Es kann zudem nicht schaden die Kommunikationsfähigkeit und Körpersprache vor einem Gespräch detailliert zu üben.

Können Weiterbildungen nach dem Studienabbruch nützlich sein?

Um sich für eine neue Jobposition zu qualifizieren, können entsprechende Weiterbildungen nach einem Studienabbruch eine sehr nützliche Anlaufstelle sein, denn mit diesen zeigt man dem zukünftigen Arbeitgeber nicht nur eine hohe Eigenmotivation, sondern auch ein hohes Interesse an dem jeweiligen Thema und dessen Aufgaben. Zudem kann man mit einer entsprechenden Weiterbildung wichtige Fähigkeiten und Kenntnisse erlangen, die einem womöglich durch den vorzeitigen Studienabbruch entgangen sind. Je nach Weiterbildungsprogramm erlangt man damit nicht nur das passende Know-how, sondern kann auch sein bisheriges Wissen auf den neuesten Stand bringen, was insbesondere für Unternehmen ein echter Benefit ist und damit als Gatekeeper für die Bewerbung dienen kann.

Avatar
Letzte Artikel von tobias (Alle anzeigen)