Tipps und Tricks rund um die empirische Bachelorarbeit

Wenn das Ende des Grundstudiums ansteht, geht es an die Bachelorarbeit. Wenn du keine Lust hat, wochenlang nur Bücher zu wälzen und dich mit Massen an Literatur herumzuschlagen, dann steht dir häufig noch eine andere Möglichkeit zur Wahl. Anstelle einer theoretischen kannst du eine empirische Bachelorarbeit verfassen. Welche Formen der empirischen Bachelorarbeit es gibt und was dabei zu beachten ist, erfährst du hier.

Was ist eine empirische Bachelorarbeit?

Der grundlegende Unterschied zu einer theoretischen Bachelorarbeit: Du erarbeitest dir dein Ausgangsmaterial selbst. Anstatt auf Ergebnisse und Erkenntnisse anderer Wissenschaftler zurückzugreifen und lediglich mit bereits vorhandener Literatur zu arbeiten, stellst du eigene Untersuchungen an und wertest diese individuellen Ergebnisse dann aus. Als Grundlage können dabei Fragebögen oder Interviews herhalten, die dir dabei helfen, deine These zu untersuchen.

Das richtige Thema finden

Die Themensuche ist ein elementarer Bestandteil der empirischen Bachelorarbeit. Überlege dir genau, was du untersuchen möchtest und spitze deine These so gut es geht zu. Eine schwammige Ausgangslage führt dazu, dass du Probleme bei der Ausarbeitung des Fragenkatalogs oder später bei der Auswertung der Ergebnisse bekommst. Logisch, denn nur wer genau weiß, was er erfahren möchte, kann auch die richtigen Fragen stellen.

Qualitativ oder quantitativ?

Abhängig vom Thema ist auch die Methodik, die du wählen solltest. Grundsätzlich kann man zwischen der qualitativen und der quantitativen Methodik unterscheiden. Bei der qualitativen Methode beziehst du dich eher auf konkrete Einzelfälle, die du zu analysieren versuchst. In beispielsweise offenen Einzelinterviews geht es nicht darum, repräsentative Daten zu erhalten, sondern vielmehr um individuelle Antworten zu einer bestimmten Sachlage. Bei dieser Form des empirischen Arbeitens starten Forscher häufig ohne eine zu belegende oder wiederlegende Hypothese. Stattdessen wird ergebnisoffen und nur anhand einer Forschungsfrage agiert, um ein unvoreingenommenes Bild des zu untersuchenden Sujets zu bekommen.

Wer quantitativ arbeitet, muss sich hingegen darum bemühen, möglichst repräsentative Daten zu erhalten. Als Mittel der Wahl werden hier heutzutage häufig Online-Fragebögen eingesetzt, mit denen man ohne großen Aufwand sowohl eine große, gemischte Gruppe an Leuten als auch fachspezifische Zielgruppen erreichen kann. Um die Daten statistisch auswerten zu können sind anders als bei der qualitativen Herangehensweise fest vorgegeben Antwortmöglichkeiten entscheidend – nur so können die Daten als standardisiert bezeichnet und in vollem Umfang genutzt werden. Wenn du dich im Gebiet der Empirie nicht so gut auskennst, aber trotzdem gerne eine entsprechende Bachelorarbeit schreiben möchtest, gibt es an deiner Uni oder online Angebote zur Statistik-Nachhilfe, die dir dabei helfen, gute Ergebnisse zu erhalten und sie richtig auszuwerten.

Nicht täuschen lassen

Welche Methodik die richtige ist, hängt also in erster Linie von deinem Forschungsziel ab. Wenn du nun aber denkst, mit einer empirischen Arbeit entkommst du den endlosen Stunden in der Bibliothek, bedenke bitte Folgendes: Das Erstellen und Auswerten von Fragebögen, Interviews, Studien und Co. ist extrem zeitaufwändig und mit einem gewissen Risiko behaftet – denn wer weiß schon vorher, ob er brauchbare Ergebnisse erhält? Und auch eine empirische Arbeit kommt nicht komplett ohne theoretische Grundlage aus. Der Blick in die Fachliteratur bleibt dir also nicht erspart. Wenn du aber Lust hast, praktisch zu arbeiten, und deinen Zeitplan gut im Griff hast, steht der erfolgreichen Forschungsarbeit nichts im Weg.

Anne Klein
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