Referate halten

Und auf einmal ist er da: Der Tag des Referats. Klopfenden Herzens und mit nassen Händen stehen Sie vor dem Plenum. Vor einem Referat Lampenfieber zu haben, ist völlig normal. Das kennt jeder, der regelmäßig öffentlich auftreten muss. Wie Sie trotzdem souveränen auftreten, veraten wir Ihnen hier.

Manche meinen sogar, Lampenfieber sei die Grundbedingung dafür, dass es ein gelungener Auftritt wird. Denn streng genommen handelt es sich dabei um ein Stress-Symptom, v0r allem aber ein natürliches Aufputschmittel.

Profi-Tricks für einen gelassenen Vortrag

Folge: Der Redner gibt sich besonders viel Mühe bei seinem Vortrag (und sei es nur aus Angst vor der Blamage). Allerdings können Sie mit ein paar Profi-Tricks die Aufregung einigermaßen in Schach halten:

  • Langsam und ruhig vor das Plenum treten. Meiden Sie hektische Bewegungen.
  • Stehen Sie bewusst aufrecht.
  • Arme, Hände und Schultern ruhig halten, nicht verstecken.
  • Positive Affirmationen dienen dazu, sich innerlich zu stärken: “Ich schaff das”, “Ich bin gut vorbereitet”.
  • Bewusst atmen: tief, langsam und ruhig in den Bauch hinein.

Ihr Auftritt

Die größe Aufmerksamkeit haben Menschen zu Beginn und zum Ende eines Vortrags . Daher ist es wichtig, beides dramaturgisch entsprechend zu gestalten.

  • Sehen Sie möglichst jedem Teilnehmer an, bevor Sie beginnen. Es sei denn, Sie sprechen vor mehr als 50 Leuten. Dann reicht ein Blick in die Runde.
  • Warten Sie, bis es ruhig ist im Raum.
  • Platzen Sie nicht gleich los, sondern lassen Sie sich ein paar Sekunden Zeit, bevor Sie anfangen. Das erhöht die Spannung.

Hilfreich ist es außerdem, die ersten beiden Sätze des Vortrags auswendig zu lernen. Damit versetzen Sie sich selbst in einen guten Redefluss. Außerdem entscheidet sich in den ersten Sekunden, ob Ihre Kommilitonen Ihnen weiter aufmerksam zuhören oder gedanklich abschweifen.

Das gleiche gilt für den Schluss. Nach einer langen Strecke mit wissenschaftlichen Fakten und Exkursen werden Sie selbst dankbar sein, wieder sichere Formulierungen parat zu haben. Das wird Ihnen auch das Plenum anmerken und Ihnen ins große Finale folgen.

Der Vortrag

Es gibt tausende von Büchern mit Regeln für Reden und Vorträge (einige lesen Sie gerade hier). Sie müssen sich nicht alle befolgen, außer vielleicht die eine:

  • Bleiben Sie Sie selbst

Egal, wie Sie sich und Ihre Präsentation gestalten – spulen Sie Ihr Programm nicht nur nach “Schema F” ab. Machen Sie es, wie es Ihnen am meisten liegt. Egal, ob lehrreich, hochtrabend oder unterhaltsam. Je authentischer Sie dabei rüber kommen, desto eher werden Ihre Kommilitonen gewillt sein, Ihnen zuzuhören.

  • Sprechen Sie möglichst im Stehen

Auch, wenn die Knie zittern: So bleiben Sie körperlich präsent.

  • Sprechen Sie möglichst frei

Spätestens jetzt zahlt sich eine gründliche Vorbereitung aus. Je genauer Sie wissen, was Sie inhaltlich transportieren wollen, desto weniger müssen Sie sich an einen Text klammern.

  • Sprechen Sie langsam

Klar, der Puls rast, die Angst zu versagen ist groß. Je schneller Sie hier durchkommen, desto besser? Das Gegenteil ist der Fall. Je verständlicher Sie reden, desto mehr wird Sie Ihr Publikum lieben! Wenn Sie beim Reden selbst das Gefühl haben, viel zu langsam zu sprechen – dann ist es meistens genau richtig.

Übrigens: Sich mal zu versprechen, ist gar nicht schlimm. Das macht Ihren Auftritt nur authentisch. Und zu sehen, dass andere auch Fehler machen, nimmt Ihren Kommilitonen unter Umständen die Angst vor dem eigenen, noch bevorstehenden Referat. Und, wenn’s doch mal passiert, hilft nur eines: Drüber stehen, lächeln – und weiter im Text.

  • Benutzen Sie Karteikarten

Die wenigsten Menschen können völlig frei reden. Einige erstellen eine Power-Point-Präsentation. Darin lassen sich ggf. anderen Medien einbinden. Andere vertrauen auf Karteikarten, um ihren Vortrag Stück für Stück abzuarbeiten.

Außer den wichtigsten Fakten haben auf Karteikarten auch ihre eigenen “Regie-Anweisungen” Platz (Bsp.: “Zitat, Fachbuch X, S. 123”, “–>  Tafelbild”). So vermeiden Sie weiterhin, den Faden zu verlieren.

  •  Binden Sie die Zuhörer ein

Lassen Sie zum Beispiel einzelne Fragen vom Plenum beantworten. Das macht Ihren Auftritt lebendiger. Außerdem vermeiden Sie damit, dass die Aufmerksamkeit absackt. Sinnvoll sind auch Anregungen zur Diskussion zum Abschluss Ihres Vortrags.

Wenn Sie diese Tipps beherzigen, kann eigentlich gar nichts mehr schiefgehen!

Anne Klein
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