Referate vorbereiten

Nicht jeder Student ist mit einer Portion Show-Talent auf die Welt gekommen. Das zeigt sich häufig, wenn im Seminar mal wieder Referate anstehen. Dafür können Sie schon in der Vorbereitungsphase sorgen. Wie Sie Ihre nächste Präsentation an der Hochschule ebenso informativ wie interessant gestalten, lesen Sie hier.

Eigentlich eine antike Kopfbedeckung, dennoch darf man darauf hinweisen: Je früher Sie zu recherchieren beginnen, desto mehr Zeit hat der Stoff, sich zu setzen. Und: Je tiefer die Materie in Fleisch und Blut übergangen ist, desto lockerer können Sie sie präsentieren.

Recherche

Referate sind häufig ohnehin nur die Vorstufe zur Seminar-Arbeit. Daher kann es nichts schaden, sich nicht nur oberflächlich mit dem gestellten Thema zu beschäftigen. Fangen Sie also rund drei bis vier Wochen mit der Literatur-Recherche an. Gehen Sie dabei ruhig kritisch mit den Quellen um. Sie müssen nicht jede Lehrmeinung teilen, sollten jedoch ihre eigenen Standpunkt fachlich entsprechend untermauern.

Der rote Faden

Ihre Zuhörer interessiert zunächst einmal nur das Wesentliche. Daher sollten Sie mit Zahlen und allzu detailierten Hintergrund-Informationen während des Vortrags sparsam sein. Bei Bedarf wird Ihr Publikum schon nachfragen (auch darauf müssen Sie vorbereitet sein). Denken Sie ansonsten vor allem an den thematischen “roten Faden”. Im besten Fall hat Ihr Referat eine “Dramaturgie” wie eine spannende Geschichte oder ein Film.

Um eine Übersicht über die wichtigsten Themen zu bekomme,  können Sie zum Beispiel eine Mind-Map erstellen. Damit lassen sich auch gedankliche Verbindungen zwischen einzelnen Thesen  nachvollziehbar darstellen.

Vorgespräch

Wenn Sie darüber im Klaren sind, was Sie inhaltlich vermitteln wollen, kann es nicht schaden, sich mit dem Seminarleiter zu besprechen. Er kann Ihnen häufig noch Tipps geben, welche Punkte noch ausbaufähig sind, was zu vernachlässigen ist etc.

Schreiben

Rund eine Woche vor Ihrem Auftritt beginnen Sie damit, Ihre Erkenntnisse aufzuschreiben. Achten Sie bei den Formulierungen vor allem auf “Sprachfreundlichkeit”: Vermeiden Sie zum Beispiel Substantivierungen und komplizierte Schachtelsätze. Je “normaler” und flüssiger Sie Ihren Vortrag sprachlich gestalten, desto einfacher wird es, Ihnen zu folgen.

Proben

Auch, wenn es sich komisch anfühlt: Proben Sie Ihren Vortrag (vor den Mitbewohnern, zur Not vor dem Teddy). Dadurch gewöhnen Sie sich an den Klang Ihrer Stimme, bekommen ein Gefühl für Ihre körperliche Präsenz, vor allem aber: für die Zeit, die Ihr Vortrag beansprucht.

Es wäre doch ärgerlich, wenn der spannendste Teil Ihres Referats dem Seminar-Ende zum Opfer fiele. Darin unterscheidet sich die Uni nicht vom Theater: Das “Timing” muss stimmen.

Zu einem gelungenen Auftritt gehört natürlich auch die Inszenierung. Denken Sie beim Vorbereiten auch daran, wie Sie Einzelheiten wirkungsvoll präsentieren können. Kümmern Sie sich ggf. um Anschauungsmaterial, erstellen Sie eine Power-Point-Präsentation etc.

Abstract / Thesenpapier

Viele Dozenten verlangen ein Thesenpapier als “Beigabe” zum Referat. Dadurch wird es Ihren Mitstudenten erleichtert, Ihren Vortrag nachzuvollziehen. Notieren Sie darauf die Gliederung des Referats und ggf. die wichtigsten Thesen, Zitate oder Fachbegriffe.

Literaturverzeichnis

Es sollte nicht länger als eine Seite sein und zu Beginn die formalen Eckdaten auflisten: Uni, Studiengang, Fachsemester, Name der Veranstaltung, Referats-Thema, Name des Seminarleiters. Auf jeden Fall gehört auf das Thesenpapier (auch “Abstract”) ein korrektes Literaturverzeichnis. Sollten Ihre Kommilitonen einzelne Punkte im Nachhinein vertiefen wollen, wissen sie, wo nachsehen müssen.

Ob Sie es vorher verteilen oder hinterher, muss jeder selbst entscheiden. Wenn das Plenum Ihren Vortrag schon “kennt”, besteht die Gefahr, dass es ihm keine Aufmerksamkeit mehr schenkt. Andererseits bekommen die (im Gegensatz zu Ihnen unvorbereiteten) Seminarteilnehmer die Möglichkeit, sich zu orientieren.

Anne Klein
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