Krankenversicherung für Studenten – GKV oder PKV?

Jeder Bürger der Bundesrepublik muss krankenversichert sein. Damit wird gewährleistet, dass jeder Versicherte am Gesundheits-System teilhaben kann – unabhängig vom Gehalt. Studenten sind in der Regel über Ihre Eltern bzw. Familie krankenversichert. Doch der Schutz dieser Versicherung währt nicht ewig.

Doch spätestens,wenn entweder das eigene Gehalt oder das Alter die gesetzlichen Grenzen überschreiten, sollten sie Gedanken um die für sie richtige Form der Krankenversicherung machen, sprich: Gesetzlich oder privat.

Versicherungspflicht

Der Schutz der Familienversicherung bleibt bestehen, solange Sie sich innerhalb folgender Rahmenbedingungen bewegen:

  • Gehalt: unterhalb 350 Euro (bzw. 400 Euro bei einer geringfügigen Beschäftigung)
  • Alter: bis zur Vollendung des 25. Lebensjahrs

Danach bzw. darüber können Sie als “freiwillig Versicherter” den Träger selbst wählen (z.B. AOK, Barmer, DAK etc.). Das bedeuetet aber auch, dass zum ersten Mal regelmäßige KV-Kosten auf Sie zukommen.

Studentische Krankenversicherung

Üblicherweise wechseln Sie in die (gesetzliche) Studenten-Krankenversicherung. Zwar sind die Studenten-Tarife der jeweiligen Krankenversicherung in der Regel günstiger als die der “normalen” GKV, doch läuft sich auch diese Versicherungszeit längstens

  • bis zur Vollendung des 30. Lebenjahres oder
  • bis zum Ende des 14. Fachsemesters (aktueller Studiengang)

Damit ist es nur eine Frage der Zeit, bis Sie sich erneut um eine für Sie passende Krankenversicherung kümmern müssten.

PKV vs. GKV

Die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherungen regelt das Fünfte Sozialgesetzbuch (SGB V). Doch in den zurückliegenden Jahren wurden zusehends Maßnahmen aus den Katalogen gestrichen. In der Folge werden gesetzlich Krankenversicherte immer häufiger privat zu Kasse gebeten.

GKV: Bafög-Zuschuss

Darüber hinaus schlägt die gesetzliche Krankenversicherung für freiwillig versicherte Studenten über 30 Jahren (beziehungsweise ab dem 15. Fachsemester) mit rund 145 Euro zu Buche – abhängig vom Zusatzbeitrag der gesetzlichen KV. Das BAföG enthält üblicherweise ein Zuschuss (ca. 55 Euro), allerdings auch nur innerhalb des Bewilligungszeitraumes.

PKV: Individuelle Leistungen und Tarife

Der große Bonus der PKV im Allgemeinen besteht wohl im individuellen Service. Anstatt mit den monatlichen Krankenkassen-Beiträge auch für das Bereitstellen von Leistungen zu bezahlen, die man selbst gar nicht benötigt, können sich PKV-Kunden häufig neben der Grundversorgung nach Bedarf zusätzliche Leistungen “buchen”. Je nach Kasse auch mit Geld-zurück-Garantie – für den Fall, dass er sie ein halbes Jahr nicht nutzt.

Andererseits: Während die gesetzlichen Krankenkasse tariflich an Gesetzesvorgaben gebunden sind, haben die privaten hier freie Hand. Anstatt die Beiträge (bei sozialversicherungspfichtig Beschäftigen) mit 15,5 Prozent vom Bruttogehalt (Stand: Januar 2011) pauschal festzusetzen, obliegt es den privaten Versicherern, in welchen Tarif sie ihre Kunden einordnen.

In diese Entscheidung spielen unterschiedliche Faktoren mit hinein, u.a. der Lebenswandel (Raucher, Extremsportler) und die erwartbaren Behandlungskosten (z.B. bei Allergien und körperlichen Einschränkungen). So werden ledige, männliche Studierende ohne Kinder häufig besser bewertet als ihre Kommilitoninnen.

Vergleichen lohnt sich

Doch spätestens, wenn die nächste Zahnarzt-Rechnung im Briefkasten liegt, gleichen sich jeweiligen Summen von Tarifen und Zusatzkosten einander an  – auch für Frauen im Studium.

Damit ist die Entscheidung für oder gegen die eine oder andere Art der Krankenversicherung weniger eine Frage des Geschlechts, sondern mehr eine der persönlichen Lebenssituation bzw. des Versorgungsbedarfs.

Ein unverbindlicher Vergleich lohnt sich daher in jedem Fall – und ist zudem völlig kostenlos.

PKV Versicherungsvergleich

Weiterführende Links

Studenten-KV – Infos zu GKV und PKV für Studierende

Fabian Köhler