10 Tipps fürs Motivationsschreiben – So werden Sie garantiert nicht eingestellt!

Das Anschreiben ist das Herzstück jeder Bewerbung. Das erste, was Personalchefs über den jeweiligen Bewerber erfahren. Eine präzise Antwort auf die Frage: “Warum sind Sie der richtige für diese Stelle?” Ein kurzer Abriss einzigartiger Qualifikationen und Beweggründe. Daher heißt es auch “Motivationsschreiben”.

Hier entscheidet sich, ob sich Ihr potenziell nächster Chef weiter mit Ihren Unterlagen befasst oder nicht. Umso größer die formalen und inhaltlichen Fettnäpfe, in die Sie auf der Schwelle ins Berufleben treten können. Die wichtigsten haben wir hier aufgelistet:

Form: Individualität gefragt

Das beginnt schon mit der Betreff-Zeile: Personaler lieben es, sich eingehend mit jedem einzelnen Motivationsschreiben zu befassen. Daher macht es ihnen auch nichts aus, erst im Laufe des eigentlichen Bewerbungstextes zu erfahren, worum es eigentlich geht.

  • Betreff

Ob Sie sich zum Beispiel als Hausmeister bewerben wollen oder in der Marketing-Asstistenz, ist gar nicht so wichtig. Auch Kennziffern (z.B. aus Stellenangeboten vom Arbeitsamt) sind locker zu vernachlässigen. Wer Stellen ausschreibt, sollte schließlich wissen, was ihn erwartet.

  • Länge

Ansonsten gilt: Individualität ist Trumpf im Bewerbungsprozess. Sie wollen sich und ihre Stärken ausreichend darstellen? In Ihrem Motivationsschreiben haben sie reichlich Platz. Eine DIN A 4-Seite (mindestens!) sollte daher schon drin sein, wenn Sie den Personaler überzeugen wollen.

  • Schriften

Allerdings: Mit Times New Roman (Größe: 12 p) oder Arial (Größe: 10 p) kann man nun wirklich niemanden beeindrucken. Wem handschriftliche Bewerbungen doch ein bisschen zu gewagt sind, sollte wenigstens ungewöhnliche Schrifttypen verwenden.

Damit weiß Ihr zukünftiger Vorgesetzter gleich, was ihn erwartet: “Comic Sans Serif” z.B. zeugt von einer gut gelaunten Persönlichkeit. Möchten Sie hingegen ihre seriöse Seite betonen, wählen Sie lieber traditionelle Fraktur-Typen.

  • Rechtschreibung

Individualität ist auch bei der Rechtschreibung gefragt: Wer den Duden und seine Regeln kreativ anwendet, beweist sich als Querdenker, der frischen Wind in das Unternehmen bringt. Kleine Rechtschreibfehler im Text demonstrieren außerdem Selbstbewusstsein: Denn eigentlich sind Sie doch viel zu beschäftigt, um sich um dieses einzelne Stellenangebot zu kümmern.

Inhalt: Selbstbewusstsein top

Das gilt auch den Text selbst. Wer sich ansonsten um so viele Dinge kümmern muss wie Sie, kann sich nicht lange mit Einzelheiten aufhalten. Vorlagen für alle möglichen Jobs bietet das Internet zuhauf.  Den Rest erledigen Sie mit “Kopieren” und “Einfügen”.

  • Anrede

Dieses leicht gestresste Image untermauern Sie am besten, indem Sie den Personaler gar nicht erst persönlich ansprechen. Belassen Sie lieber bei einem allgemein verbindlichen “Sehr geehrte Damen und Herren”. Denn für aufwändige Online-Recherchen oder persönliche Telefonate mit dem Unternehmen haben Sie ja sowieso keine Zeit.

  • Formulierungen

Bleiben Sie auch bei den Formulierungen Ihres Textes nebulös. Schreiben Sie Dinge wie  „Ich bin kreativ, ein engagierter Teamplayer und aufgrund meiner interkulturellen Kompetenzen bin ich für einen Einsatz im Ausland bestens geeignet“ – und lassen Sie sie so stehen.

Eines weiteren Beweises bedarf es nicht. Damit bauen Sie eine Aura des Geheimen um sich herum auf, die Sie für Ihren zukünftigen Chef noch attraktiver macht.

  • Quellen-Angaben

Halten Sie sich ebenfalls beim Thema “Quellen-Angaben” bedeckt. Schließlich ist Datenschutz heutzutage ohnehin ein heikles Thema. Dementsprechend geht es auch keinen etwas an, wo Sie die Stellenanzeige gefunden haben oder wie Sie (bei einer Initiativbewerbung) auf das Unternehmen gestoßen sind.

Dass der Personalverantwortliche nebenbei intern rechtfertigen muss, wofür er das Rekrutierungs-Budget verjubelt, kann Ihnen doch egal sein.

  • Konjunktiv-Konstruktionen

Doch Vorsicht: Zuviel Selbstbewusstsein macht vielen Chefs Angst. Bauen Sie daher so häufig wie nur möglich “hätte”, “könnte”, “sollte”, “dürfte” in Ihre Sätze ein. Schließlich wollen Sie in dem Unternehmen neu anfangen, und es nicht gleich vom ersten Tag an übernehmen.

  • Grußformel

Bei der abschließenen Grußformel hingegen ist wieder Individualität angesagt: Wem “mit freundlichen Grüßen” zu langweilig ist, kann es auch mit “bis bald” versuchen (besonders, wenn Sie Ihren zukünftigen Arbeitgeber bereits vom Telefon kennen), „Hochachtungsvoll“ hingegen zeugt von Manieren usw.

  • Unterschrift

Banken und Behörden machen es vor: Anschreiben ohne Unterschrift verschicken. Daher ist es völlig in Ordnung, wenn Sie Ihre Bewerbung nicht unterschreiben. Zumal wir in Zeiten leben, in denen immer häufiger Bewerbungen online verschickt werden. Aber, wenn Sie schon unterschreiben, dann bitte einzigartig. Leuchtende Farben, wenigstens aber roter Kuli, sollten schon drin sein.

Wenn Sie diese Tipps beherzigen, können Sie sicher gehen, dass Sie die ausgeschriebende Stelle garantiert nicht bekommen!

Anne Klein
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