Sie haben Qualifikations-Check der Bewerbungsunterlagen bestanden. Jetzt können Sie im Bewerbungsgespräch mit Persönlichkeit punkten. Doch häufig steht Ihnen die größte Hürde noch bevor – das Assessment Center. Dabei handelt es sich um Veranstaltungen, in denen Bewerber noch einmal genauer geprüft werden.
Je nach Größe de Unternehmens und Anzahl der Bewerber dauern Assessment Center (engl.: to assess = bewerten) mehrere Stunden bis mehrere Tage.
Was erwartet mich im Assessment Center?
Wer eine Einladung zum Assessment Center erhält, findet sich häufig in einer Gruppe mit acht bis zwölf Mitbewerbern wieder. Hinzu kommen eine Reihe von Prüfern (Assessoren), aus dem Unternehmen selbst ebenso wie externe Berater.
- Einzelaufgaben
In den folgenden Stunden nehmen Sie an zahlreichen Verfahren teil, in denen Leistungen und Verhalten unter realistischen Bedingungen getestet werden. So müssen Sie zum Beispiel in Einzelaufgaben beweisen, dass Sie fähig sind, eingehende Arbeiten zu bewerten, nach Prioritäten zu bearbeiten oder gegebenenfalls zu delegieren (Stichwort: “Eisenhower-Prinzip”).
- Gruppenarbeiten
Bei Gruppenarbeiten sind Ihre Qualitäten als Teamworker gefragt. Dabei zählen neben dem Fachwissen auch Ihre rhetorische Fähigkeiten. Typische Testkriterien dabei: Wie vermitteln Sie Ihre Ideen an das Team? Welche Rolle nehmen Sie auf dem Weg zu Lösung des Problems ein? Wie verhalten Sie sich in Konfliktsituationen? Wie reagieren Sie auf unsachliche Kritik?
Was gehört zu einem Assessment Center?
Die ersten Assessment Center wurden bereits in den 1920er Jahren durchgeführt. Im Laufe der Jahre haben sich bestimmte Testverfahren etabliert. Abhängig vom Leistungsniveau (Abiturienten, Führungskräfte etc.) besteht ein Assessment zum Beispiel aus:
- Persönlichkeitstests
- Intelligenztests (Schwerpunkt: Begabungen)
- Leistungstests (fachspezifische Aufgaben unter Zeitdruck)
- Einzel-Befragungen
- Präsentationen
- Diskussionsrunden
- Rollenspielen
Am Schluss gibt es oft ein persönliches Gespräch, in dem die Teilnehmer erfahren, wie sie sich während des Assessments “verkauft” haben. So erhalten alle Kandidaten Erkentnisse über ihre individuellen Potenziale – selbst, wenn sie nicht in die nähere Auswahl kommen.
Sonderform: Online Assessment
Das Internet macht auch vor dem Personalwesen nicht Halt. Daher setzen Unternehmen neben persönlichen Gesprächen und Telefon-Interviews immer häufiger auf die Auswahl per Online-Medien. Dabei spricht man von Online Assessment oder eAssessment.
Wie bei anderen Verfahren muss sich der Kandidat im Rahmen einiger Einzelaufgaben beweisen, ohne die Anwesenheitspflicht beim Unternehmen. Das spart allen Beteiligten Zeit und Geld (z.B. für die Erstattung von Fahrkosten). Oft wird das eAssessment auch dem Präsenz-Assessment bzw. individuellen Bewerbungsgespräch “vorgeschaltet”.
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