Paintball – Teamsport oder Kriegsspiel?

An Paintball scheiden sich die Geister: Für die einen ist es ein Sport, bei dem es vor allem auf Teamgeist, körperliche Fitness und Strategie ankommt. Für Kritiker wiederum muten Spielprinzipien, Kleidung und Markierer (auch, wenn sie nur mit Kugeln aus Lebensmittelfarbe gefüllt sind) in erster Linie aggressiv-martialisch an.

In Verruf kam Paintball (auch: “Gotcha”) vor allem durch den Amok-Lauf von Winnenden im Jahr 2009. Damals erschoss ein 17-Jähriger zuerst 15 Menschen und anschließend sich selbst. Seine Fähigkeiten an der Waffe hatte der Jugendliche unter anderem in sogenannten “Killerspielen” erworben.

Paintball in der Diskussion

Um Vorfällen wie diesen künftig vorzubeugen, sollten u.a. dem “Expertenkreis Amok” (Baden-Württemberg) zufolge “realistische, tötungsähnliche Spiele” verboten werden. Dazu gehört neben dem PC-Ego-Shooter “Counterstrike” auch Paintball.

In die gleiche argumentative Kerbe schlagen diejenigen, die näch ähnlichen Vorkommnissen in Finnland und den USA den Zugang zu bestimmten Formen des Heavy Metal erschweren wollen. Doch kann man Hobbys tatsächlich in einen direkten kausalen Zusammenhang mit Gewaltbereitschaft setzen?

Nach dieser Logik wäre jeder der rund 80.000 Festival-Besucher in Wacken ein potenzieller Amokläufer, von den Anhängern und Aktiven im Kampfsport mal ganz zu schweigen. Selbst in der italienischen Oper wird librettogemäß gemordet.

Doch keiner aus dem überwiegend christlich-konservativen Kritiker-Lager würde auf die Idee kommen, “Othello” oder “Maria Stuart” verbieten zu lassen. Stattdessen sind die Ursachen vielmehr woanders zu suchen:

In der Erziehung, im Verhältnis des Einzelnen zu seiner Umwelt, in der individuellen Psyche usw. Insgesamt ein zu komplexes Thema, das auf keinen Fall auf die pauschale Formel “Paintball macht Amokläufer” beschränkt werden kann bzw. darf.

Worum geht es beim Paintball?

Dessen ungeachtet findet Paintball immer mehr Anhänger: Weltweit gibt es schätzungsweise rund 20 Millionen Aktive. In den USA wird Paintball regelmäßig im TV übertragen. Auch Deutschland verfügt mittlerweile über eine eine Paintball-Liga, mit live Wettkämpfen im Spartenkanal Eurosport bzw. im Internet.

Paintball hat seinen Ursprung in der Viehzucht. Mit den Farbkugeln wurden usprünglich Kühe markiert. Eine kriegerische oder aggressive Absicht stand also nie zur Debatte. Aber auch, wenn hier keiner ums Leben kommt: die Farbkugeln haben genug Bewegungsenergie, um einem ungeschützten Mitspieler schmerzhafte Blutergüsse zuzufügen.

Doch im Gegensatz zu den meisten Ballsportarten oder Skifahren gibt es beim Paintball relativ wenige Verletzte. Das liegt vor allem an der obligatorischen Schutzkleidung aller Teilnehmer: Schutzmasken (ähnlich Motorradhelmen), “Laufsocken” über dem Lauf (gegen ein versehentliches Lösen von Farbkugeln), Schals, Suspensorien, Handschuhen usw.

Regeln und Ziele

Dabei treten in der Regel zwei Mannschaften à vier oder fünf Mitspieler gegeneinander an. Ziel einer Runde kann es zum Beispiel sein, die Fahne der gegnerischen Mannschaft zu erobern, eine vorher bestimmte Person (den “Präsidenten”) sicher ins Ziel zu bringen oder einfach, den letzten unmarkierten Spieler im Feld zu haben.

Paintball-Matches sind wegen der Verwechslungsgefahr mit militärischen Manövern nur in extra dafür vorgesehenen Gebieten erlaubt. Je nach Größe des Areals gibt es unterschiedliche Deckungen. In speziellen Paintball-Hallen können das zum Beispiel aufblasbare Zylinder sein, aber auch Kegel und Kästen.

Bei Wettkämpfen unter freiem Himmel nutzen die Mannschaften auch natürliche Hindernisse wie Büsche, Bäume oder Hügel.

Während der Matches sind alle Teams mit speziellen Schusswaffen (korrekt: Markierern!) ausgerüstet. Die Munition besteht aus mit Lebensmittelfarbe gefüllten Kugeln. Wer davon getroffen wird, wird also deutlich markiert und scheidet aus.

Fitness und Teamgeist

Die Fans sehen im Paintball ein sportlich anspruchsvolles Gegenprogramm zu Bürojobs vor dem Computer-Monitor und allabendlichem Fernsehkonsum. Kraft und Ausdauer sind hier ebenso gefragt wie Koordination und Beweglichkeit.

Hinzu kommt das verbindende Erlebnis, gemeinsam mit dem Team eine Strategie durchzusetzen. Sieg oder Niederlage hängen vor allem von der Integrationsbereitschaft des Einzelnen und der Kommunikation untereinander ab.

Nicht zuletzt deshalb buchen mittlerweile auch Firmen Paintball-Hallen als außergewöhnliche Seminar-Orte. Und, mal ehrlich: Wo sonst können Sie ungestraft auf Ihren Chef schießen?!

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Weiterführende Links

Baden-Württemberg – Bericht des “Expertenkreises Amok” (gelesen: 06.06.2012).
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Fabian Köhler