Wie man Mitschriften verfasst

Niemand kann auf Dauer alles im Kopf behalten. Wer aber weiß, wie man richtig Mitschriften von Vorlesungen und Seminaren anfertigt, der kann jederzeit auf die ausgelagerten Wissensreserven zurückgreifen. Wie Sie das Fundament für Ihre Examensarbeit und künftige Referate legen, das erfahren Sie im Folgenden:

Oft genug kommt es vor, dass man sich nur vage an Dinge erinnern kann, die man in diesem oder einem der zurückliegenden Semester schon einmal gehört oder gelesen hat. Um über Jahre hinweg auf dem bereits Gelernten aufbauen zu können, sind Mitschriften notwendig, mithilfe derer Sie die wichtigstens Punkte festhalten. Dazu gehört:

Vorbereitung

Wer weiß, was Ihn erwartet, umgeht die Gefahr, Unnötiges festzuhalten und den eigentlichen Kern zu verpassen. Informieren Sie sich daher, soweit möglich, im Vorfeld über das Thema der Veranstaltung. Viele Dozenten kündigen die zu behandelnden Themen an, ob als Download oder in Form bereits ausgedruckter Unterlagen (“Handout”).

Machen Sie sich anhand der angegebenen Lektüre / Lehrbücher mit den Inhalten vertraut: Was wissen Sie bereits über die Materie? Markieren Sie Kernaussagen und wichtige Definitionen. Formulieren Sie gegebenenfalls Fragen, die Sie im Rahmen der Veranstaltung klären möchten.

Organisation

Auch der organisatorische Rahmen kann dazu beitragen, dass Sie die entscheidenen Inhalte über lange Zeit erhalten und immer wieder darauf zurückgreifen können: College-Blöcke verfügen in der Regel über gelochte, abtrennbare Einzelblätter – Eine Arbeitserleichterung, spätestens beim Abheften und Ordnen. Weitere nützliche Tipps:

  • Einseitige Beschriftung der Seiten ermöglicht eine größere Übersicht bei der Wiedervorlage.
  • Außerdem lassen sie sich im Bedarfsfall einfacher kopieren, unnötige Inhalte können Sie abschneiden
  • Nutzen Sie z.B. Akten-Ordner, um ihre Mitschriften fachlich getrennt zu sortieren.
  • Legen Sie, falls nötig, darin ein inhaltliches Verzeichnis an.

Die Mitschrift

Derart vorbereitet, sitzen Sie nun im Seminar und harren der Dinge, die da kommen mögen. Anstatt nun munter drauf los zu schreiben, sollten Sie einige strukturelle Kriterien beachten: Beschriften Sie ihre Skripte mit dem Datum, dem Thema und Namen des Dozenten. Ordnen Sie so auch ausgehändigten Unterlagen der Veranstaltung zu. Wenn Sie alle Seiten ihres Skriptes fortlaufend nummerieren, bewahren Sie weiterhin die Übersicht.

Aber auch inhaltlich gilt es, einige Dinge zu berücksichtigen: Sie haben sich mit dem Thema bereits auseinandergesetzt? Gut, dann müssen Sie auch nicht mehr alles mitschreiben. Notieren Sie stattdessen nur die Kernthesen der Veranstaltung, Definitionen und Merksätze. Machen Sie dabei Gebrauch von farbigen Stiften, z.B. Filzstiften oder Textmarkern. Damit können Sie die wichtigsten Thesen hervorheben oder hierarchisch ordnen.

Skizzen und Tabellen sorgen weiterhin für eine klare Wissensstruktur. Benutzen Sie Abkürzungen und entwickeln Sie ihr eigenes Zeichensystem (Fragezeichen bei unklaren Sachverhalten, Pfeil für Schlussfolgerungen etc.).

Wer die Skripte vorausgegangener Veranstaltungen griffbereit hat, kann nachschlagen, wenn sich der Dozent oder Kommilitonen darauf beziehen.

Nachbearbeitung

Lesen Sie Sie Ihre Mitschrift noch einmal durch – und zwar am besten noch am selben Tag. So vermeiden Sie, zu viele unterschiedliche Inhalte gedanklich voneinander trennen zu müssen. Ergänzen Sie im nächsten Arbeitsschritt Ihre Aufzeichnungen durch eigene Bemerkungen: Sind einzelne Aspekte unklar geblieben? Welche Literatur kann Ihnen gegebenenfalls weiterhelfen?

Wiederholungen sorgen dafür, dass neu Erlerntes in “Fleisch und Blut übergeht”. Mithilfe dieser Vorgehensweise beschäftigen Sie sich (mindestens) dreimal mit einer Materie. Umso sicherer werden Sie sein, wenn auf vergangene Veranstaltungen zurückzugreifen müssen. Sei es im Rahmen von Seminararbeiten, im Examen oder bei Ihren eigenen Forschungen.

Fabian Köhler