Die besten deutschen Unis

Immer wieder kommt die Frage nach den besten Universitäten auf. Das ist absolut verständlich, denn Studierende profitieren von erstklassigen Studienbedingungen und später von der Reputation ihrer Hochschule. Diese Frage lässt sich jedoch pauschal nicht beantworten. Hilfreich können Rankings sein, die im Internet zu finden sind wie beispielsweise „Times Higher Education“. Ob solche Rankings tatsächlich ein guter Ratgeber sind, darf jedoch bezweifelt werden. Unsere Empfehlung lautet, einen individuellen Kriterienkatalog zu erstellen. Dieser könnte Themen wie „Studiengang“, „Region“, „Studienbedingungen“ (Größe, Lehrangebot, Lehrkräfte, etc.) und Umfeld enthalten.

Die Wahl der richtigen, „besten“, Universität hängt zweifelsohne vom ins Auge gefassten Studiengang ab. Die meisten Universitäten sind für bestimmte Fachrichtungen oder Fakultäten berühmt. Grob unterteilt wären dies Natur- und Ingenieurwissenschaften, Geistes- und Sozialwissenschaften, Medizin und als besonderer Teil der Geisteswissenschaften das Studienfach Jura. Anhand dieser Unterteilung lassen sich Universitäten finden, die auf dem jeweiligen Gebiet einen besonders guten Ruf haben. Mit weiterer Konkretisierung des angestrebten Studiengangs kann man dann weiter filtern und „aussieben“.

Der Region, in der die künftige Universität liegt, kommt eine besondere Bedeutung zu. Was nutzt es, wenn die in einem Ranking als beste identifizierte Universität in München liegt, man aber das Studium und Leben dort nicht finanzieren kann? Hier könnte es hilfreich, nach den „Hidden Champions“ zu suchen, das heißt nach Universitäten, die nicht in teuren Ballungszentren liegen und dennoch über ein hervorragendes Lehrangebot verfügen.

Die Studienbedingungen lassen sich leicht über die Internetauftritte der Universitäten analysieren. Wie viele Fakultäten gibt es? Wie viele Professoren und Studierende sind dort tätig? Wie steht es mit der finanziellen Ausstattung? Sind Forschungsthemen und Lehrangebot „State of the Art“? Ein Tipp: Einfach die Namen von Dozenten in eine Suchmaschine eingeben und nach jüngeren Veröffentlichungen, Vorträgen, Veranstaltungen, ect. suchen. So lassen sich viele Informationen sammeln, die eine Entscheidung erleichtern können.

Die Bedeutung des Kriteriums „Umfeld“ erschließt sich womöglich nicht unmittelbar, ist jedoch keineswegs zu vernachlässigen. Sind Jobs vorhanden, um Studium und Alltag finanzieren zu können? Sind Unternehmen oder Einrichtungen (z.B. Krankenhäuser) am Ort, bei denen Praktika und Abschlussarbeiten absolviert werden können? Gibt es weitere außeruniversitäre Forschungseinrichtungen in der Nähe, die für das Studium von Relevanz sein können? Wie sieht es mit Freizeitangeboten wie beispielsweise Sportvereinen und Kulturangeboten aus? Ein Hobby ist wichtig und ein guter Ausgleich zum Studium.

Unter dem Strich, sollten sich angehende Studierende viel Zeit für ihre Entscheidung nehmen. Es gilt, den Rat von Eltern, Bekannten und Freunden einzuholen. Das Internet bietet ein breites Informationsangebot, das sinnvoll und strukturiert genutzt werden muss. Und nicht zuletzt sollte man sich nicht scheuen, die Universitäten/Fakultäten mit Fragen direkt anzuschreiben. Anhand der Antworten wird man auch Erkenntnisse über die Professionalität des dort arbeitenden Personals ableiten können. Die Wahl der Universität gehört zu den wichtigsten und häufig langfristigen Entscheidungen im Leben, vergleichbar mit der Wahl des Bankkontos. Für die letztere Entscheidung kann man es sich allerdings leichter als bei der Wahl der Universität machen: http://www.bestesgirokonto.net/.

Anne Klein
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