Studienplatzklage – was tun bei langen Wartezeiten?

Jedes Jahr das gleiche Problem: Tausende Bewerber erhalten keinen Studienplatz. Die Folge: Wartezeiten von bis zu 14 (!) Semestern. Der schnelle Start ins Studium scheitert an zu vielen Bewerbern bzw. an begrenzten Mitteln der Hochschulen. Den Studienplatz einzuklagen ist für viele das einzige Mittel gegen die Wartesemester.

Das Eilverfahren soll dafür sorgen, dass man pünktlich zum ersten Semester seinen Platz erhält. Aber was, wenn das Gericht für seine Entscheidung länger braucht?

Die Dauer der Studienplatzklage

Wer zum Beispiel sein Medizinstudium einklagen will, wendet sich schon während der Bewerbung an eine Kanzlei, die das Verfahren beim zuständigen Verwaltungsgericht einleitet.

An den meisten Verwaltungsgerichten fällt pünktlich zum Semesterbeginn eine Entscheidung, jedoch kann es vereinzelt auch beim gerichtlichen Verfahren zu Wartezeiten zwischen zwei Wochen und sechs Monaten kommen. In Einzelfällen mussten Kläger aber auch schon bis zu zwei Semester warten, bevor sie mit ihrem Studium beginnen konnten.

Auf Verdacht studieren?

Um diese Zeit nicht ungenutzt verstreichen zu lassen, studieren viele Wartende “auf Verdacht”. Das heißt, sie besuchen Seminare und Vorlesungen, als seien sie eingeschrieben. Erhalten sie im Laufe der kommenden Wochen einen  Platz, haben sie nichts verpasst.

Wartezeiten & Wohnen

Eine einfache Möglichkeit für alle, die auf einen Studienplatz an ihrem Wohnort (oder in der Nähe) warten. Komplizierter wirde es, wenn man auf Zulassung zu einer weit entfernten Universität oder Hochschule klagt. Viele übernachten in dieser Zeit z.B. in Jugendherbergen oder als User des Couchsurfing-Netzwerkes bei Privatleuten.

In den ersten Wochen kann man so das räumliche Problem lösen. Kommt dann der Zulassungsbescheid, kennt man sich schon in der Hochschulstadt aus und kann nach einer festen Bleibe suchen. Je länger man auf eine Entscheidung warten muss, umso komplizierter wird es allerdings mit dem Studium auf Verdacht.

Gute Beratung ist das A und O

Um die Dauer des Verfahrens, eventuelle Wartezeiten und Alternativ-Maßnahmen besser planen zu können, sollte man sich von Anfang an gut beraten lassen. Zahlreiche Anwaltskanzleien haben sich auf Studienplatzklagen spezialisiert.

Sie können unter anderem auch diejenigen Universitäten und Verwaltungsgerichte auswählen, die in der Regel schnell entscheiden. Im Idealfall können die Anwälte aufgrund ihrer Erfahrungen an vielen Gerichten die Verfahrensdauer realistisch einschätzen.

Fabian Köhler