Wenn es ums Sprachenlernen geht, steht das Selbststudium nach wie vor im Kurs. Dabei hat jeder seine eigenen Methoden, wie er neue Informationen am besten speichert. Dabei gilt: Je gezielter Sie Ihre Sinne ansprechen, desto effektiver fällt das Sprachtraining aus. Hier haben wir einige nützliche Tipps für Ihren Alltag:
Gelesenes wird Ihnen schnell klar? Vor allem, wenn es sich durch Bilder und Graphiken veranschaulicht wird? Auch die eigenen Mitschriften helfen Ihnen, Dinge zu verstehen? Dann sollten Sie beim Lernen vor allem auf Geschriebenes zurückgreifen.
Klebezettel
Kleine Klebezettel (z.B. Post-It) helfen Ihnen zum Beispiel beim Vokabeln lernen. Beschreiben Sie die Etiketten in ihrer “neuen” Sprache. Jedes Mal, wenn Sie in die Küche kommen, machen Sie sich bewusst, dass Kühlschrank auf Finnisch “jääkaappi” heißt und darin sechs Flaschen “olut (oluen, olutta)” lagern und so weiter.
So verhindern Sie, dass diese Wörter ins Kurzzeitgedächtnis abrutschen. Stattdessen behalten Sie sie im dauerhaften Wortschatz. Nach einiger Zeit erhöhen Sie den Schwierigkeitsgrad mit komplexeren Botschaften, z.B. “Schließ die Haustür zu, wenn Du rausgehst”.
Geschichte und Kultur
Sprache vermittelt vor allem die Kultur ihrer Sprecher. Daher kann es fürs Sprachenlernen durchaus hilfreich sein, sich mit einer einfachen Frage im Hinterkopf einen allgemeinen Text zur Geschichte eines Volkes oder eines Landes vorzunehmen.
Dabei lernen Sie bedeutende Persönlichkeiten und Orte kennen. Anders als im trockenden Geschichtsunterricht erarbeiten Sie sich Spezialwissen, dass Sie wirklich lernen wollen. So tauchen Sie immer weiter in die “Sprachumgebung” ein.
- Musik
Kultur lässt sich aber auch über die Ohren erfahren, sprich: über Musik. Besonders, wenn dazu gesungen wird (und sie bestenfalls zum Tanzen verleitet), wird das Klangerlebnis zur “ganzheitlichen” Lernerfahrung. Dadurch, dass verschiedene Sinneseindrücke miteinander harmonieren, lassen sich Informationen nachhaltiger im Gehirn abspeichern.
Es muss ja nicht immer Englisch sein. Wie wäre es stattdessen mit französischem Jazz, brasilianischem House oder italienischem Rock? Erkundigen Sie sich nach den bekanntesten Interpreten (online, im CD-Geschäft, im Elektronikmarkt oder bei Muttersprachlern) – und gehen Sie auf musikalische Entdeckungsreise.
Medien für Kinder
Herkömmliche Unterrichtsmaterialien für erwachsene Lerner erfüllen sicher ihre Aufgabe. Doch die dort geschilderten Situationen entbehren häufig nicht einer gewissen unfreiwillig Komik. Die wahrscheinlich unterhaltsamste Möglichkeit, sich mit der Grammatik einer fremden Sprache zu beschäftigen sind Bücher und Filme für Kinder.
Originalsprachliche Medien für Fünf- oder Sechsjährige sind authentisch und einfach strukturiert. Geeignete Titel finden Sie z.B. in Bibliotheken und Buchhandlungen. Die dortigen MitarbeiterInnen beraten Sie gern. Danach sind Sie bereit für den nächsten Schritt:
Ausländische Presse
Wenn Sie die Struktur Ihrer neuen Sprache schon verinnerlicht haben, können Sie sich an die ausländische Presse heranwagen. Zum Einen sprechen Zeitungen und Fachmagazine eine andere Zielgruppe an. Regelmäßig – am besten täglich- die fremdsprachliche Presse zu studieren, vermittelt Ihnen das Weltgeschehen aus einer anderen Perspektive.
Die meisten Tageszeitungen unterhalten ohnehin eine Online-Version, sodass Sie dafür nicht einmal aus dem Haus gehen müssen. Wichtig ist nur, dass Sie das lesen, was Sie interessiert: Egal, ob die Wirtschaftsnachrichten oder den Boulevard-Teil. Spaß am Erkenntnisgewinn ist auf Dauer der größte Motivator.
- Kreuzwort- und Bilderrätsel
Und wenn Sie schon dabei sind: versuchen Sie doch einmal, das Kreuzworträtsel (oder eine andere Denksport-Aufgabe) in der fremdsprachlichen Tagespresse zu lösen! Damit erweitern Sie Ihren Wortschatz, gleichzeitig tun Sie etwas für Ihre Allgemeinbildung.
Wem das Niveau in der New York Times zu hoch ist, kann auch hier wiederum auf Rätselhefte für Kinder zurückgreifen. Allerdings ist es nicht ganz leicht, Rätselhefte aus dem Ausland zu bekommen. Wer die Möglichkeit hat, sollte sich im Urlaub damit eindecken. Solange Sie nicht damit handeln, dürfen Sie sie kofferweise nach Deutschland einführen.
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