Think bevor you Print – Papiersparend studieren

„Think, before you print! – Erst denken, dann drucken“ lautet der bekannte Slogan des Klimaschutzprojektes Good Planet. Sinn dieses Labels, das mittlerweile auf zahlreichen Webseiten, Dokumenten und in E-Mail-Signaturen eingebunden wird, ist der respektvolle Umgang mit der Natur und der verantwortungsvolle Verbrauch wichtiger Ressourcen. Jeder kann im Kleinen Wesentliches dazu beitragen, die Umwelt zu schützen. Der sinnvolle Umgang mit Papier gehört dazu. Für Studierende ist papiersparendes Arbeiten darüber hinaus ein Kostenfaktor, denn Kopien sind auf die Dauer und die benötigte Menge betrachtet nicht gerade günstig. Wer sich zuhause die nötigen Ausdrucke macht, wird im Laufe des Studiums Unmengen an Tonerkartuschen verbrauchen, wer hingegen auf Copyshops angewiesen ist, wird auch hier schnell feststellen, dass die Kosten sich zu Unsummen summieren können.

Von einem verantwortungsbewussten Umgang mit Papier profitieren also sowohl das eigene Portemonnaie als auch die Umwelt. Grund genug, einige Tipps zum Papiersparen im Studium zu beherzigen.

Nutze jedes Blatt voll aus

Kein Student kommt umhin, Papier zu verwenden. Notizen müssen gemacht werden, bei Vorlesungen schreiben die meisten mit, und für Hausarbeiten und Referate werden entsprechende Entwürfe oft auch noch auf Papier geschrieben. Achte aber darauf, das Papier, das du verwendest, auch voll auszunutzen. Verzichte darauf, Blätter nur zur Hälfte zu verwenden und dann für ein neues Thema ein neues Blatt anzufangen. Unter Umständen ist es möglich, beschriebene Blätter zu halbieren und die Hälfte dann für andere Notizen zu verwenden.

Verwende möglichst beide Seiten eines Blockes bzw. eines Blattes.

Als Schmierzettel eignen sich zudem die Rückseiten alter Ausdrucke, die nicht mehr gebraucht werden. Du musst sie nicht wegwerfen, um dann für deine Notizen Schreibblöcke zu kaufen. Lose Schmierblätter können zusammen oder in einen Ordner geheftet werden.

Sparsam ausdrucken

Hier findet der Begriff „Erst denken, dann drucken“ wieder Verwendung. Bevor du voreilig die Drucken-Taste bedienst, denke darüber nach, ob es wirklich notwendig ist, dieses Dokument nun auszudrucken. Oftmals drucken wir E-Mails, Internetseiten etc. aus, obwohl wir das Ausgedruckte im Grunde nicht in dieser Form benötigen. Viele Ausdrucke landen ungenutzt im Papiermüll.

Musst du etwas ausdrucken, dann überprüfe, ob wirklich jede Seite des Dokuments für deine Arbeit benötigt wird. Meist sind die ersten und letzten Seiten nicht besonders inhaltsschwer und werden nicht gebraucht.

Nutze die Voransicht deines Textbearbeitungsprogramms. So siehst du bereits auf dem Bildschirm, wie der Ausdruck aussehen wird und du kannst vor dem Drucken entsprechende Änderungen vornehmen. Leider hat sich nämlich die Gewohnheit eingeschlichen, Dokumente unbesehen auszudrucken, um dann festzustellen, dass die Drucke nicht zu verwenden sind, weil irgendeine Einstellung nicht korrekt war.

Drucke grundsätzlich doppelseitig aus. Immerhin passt dein Ausdruck so auf die Hälfte des Papiers. Eventuell kannst du – wenn die Schrift groß genug ist – auch eine Verkleinerungsfunktion verwenden, um nochmals Papier beim Ausdrucken einzusparen. Druckhilfen wie Greenprint oder wwf-Format sind eine zusätzliche Hilfe, Papier zu sparen. Auch ist im Internet zahlreiche Software erhältlich, die es ermöglicht, papiersparend zu drucken.

Kooperiere mit Kommilitonen

Du hast Mit-Studenten, mit denen du Notizen, Informationen und Fachwissen austauschst. Du musst nicht alles in schriftlicher Form weiterreichen. Heutzutage nutzen alle Studenten elektronische Medien. Versuche dir anzugewöhnen, Informationen und Notizen einfach per E-Mail zu versenden, statt sie deinen Kommilitonen als handschriftliche Notizen oder Ausdrucke mitzugeben. Trefft ihr euch zu Lerngruppen, und due besitzt vielleicht einen Laptop statt eines Standrechners, kannst du diesen zu den gemeinsamen Arbeitszeiten mitbringen und die Notizen gleich digital erfassen.

Versuch, Bücher und Skripte auszutauschen und zu teilen. Bevor du kostenintensive Kopien machst, prüfe, ob es nicht auch ausreicht und die technische Möglichkeit besteht, das Material einzuscannen und so auf deinem Rechner papierlos zu nutzen.

Verwendung von Recyclingpapier

So ganz kommst du als Student natürlich nicht daran vorbei, Papier zu kaufen und auch zu verwenden.  Versuche, ausnahmslos Recyclingpapier zu kaufen. Die Zeiten, in denen dieses unschöne Graufärbungen aufwies und sich auch weniger griffig anfühlte, sind längst passé. Heute ist Recyclingpapier von Frischfaserpapier kaum zu unterscheiden. Achte beim Kauf des Papiers auf das Siegel des Blauen Engels.

Falls du kein Recyclingpapier kaufst, sondern Frischfaserpapier – aus welchen Gründen auch immer – achte darauf, ausschließlich Papier zu nehmen, das das FSC-Siegel besitzt. Dieses Umweltsiegel ist eine Garantie für Nachhaltigkeit in der Papierherstellung. Die Produzenten, die das FSC-Siegel für ihre Produkte erhalten, verpflichten sich bei der Herstellung Raubbaus und die Zerstörung der Regenwälder gänzlich auszuschließen.

Übrigens sind vermehrt Produkte aus Pappe und Papier erhältlich, die das FSC-Garantiesiegel aufweisen wie beispielsweise Zeitschriften und Bücher. Es lohnt sich also, jederzeit auf dieses Siegel zu achten.

Teile dein Umweltbewusstsein

Durch einen verantwortungsvollen Umgang mit Papier leistest du deinen Beitrag zum Umweltschutz. Damit sich jedoch langfristig etwas ändert, solltest du dieses Bewusstsein mit anderen teilen und sie mit deinem Handeln anstecken. Versuche, papierfreies Studieren in deinen Arbeits- und Seminargruppen zu etablieren. Vielleicht lässt sich der jeweilige Dozent darauf ein, vermehrt digitale Medien zu verwenden. Hausarbeiten können digital eingereicht, Informationen über E-Mail versendet und soziale Medien wie Blogs und geschlossene Foren für Diskussionsrunden und Informationsaustausch genutzt werden.

Wenn du Dokumente verschickst, kannst du unnötiges Ausdrucken verhindern, indem du das Dokument als wwf-Datei versendest. Der Empfänger erhält ein PDF- das er nicht ausdrucken kann.

So können viele kleine Schritte dazu beitragen, den Umgang mit Papier in unseren Hochschulen nachhaltig zu verändern – der Umwelt ebenso zuliebe wie dem ohnehin recht knappen Budget der Studenten.

Anne Klein
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