Dynamisch Sitzen

Die meisten Studenten verbringen Ihren Tag sitzend: Morgens bis nachmittags im Seminarraum und in der Bibliothkek, abends vor dem Fernseher. Doch auf die Dauer erschlaffen die Muskeln, wachsen die Fettpolster, steigen die Gefahren von Bandscheibenvorfällen. Dabei müssen sich Sitzen und Bewegen nicht ausschließen.

Experten raten daher zu regelmäßiger Bewegung: Als ideal gilt eine Viertel bis halbe Stunde, und zwar fünfmal wöchentlich. Doch Verträge und Pflichten gegenüber einem Studio oder Verein sind nicht Jedermanns Sache.

Bleiben Sie in Bewegung

Manchmal stehen ungünstige Trainings-Termine dem Vorhaben im Weg – und bei nasskaltem Herbstwetter joggen nach Feierabend nur Hartgesottenedurch den Stadtpark. Dabei können Sie auch bei sitzenden Tätigkeiten Verspannungen und Rückenbeschwerden vorbeugen:

Wechseln Sie von Zeit zu Zeit Ihre Sitzposition. Noch besser ist es, gelegentlich aufzustehen und ein paar Schritte durch den Raum zu gehen, zum Beispiel:

  • beim Telefonieren,
  • zum Lesen und Schreiben (nutzen Sie dafür ggf. ein Stehpult),

Fitness für den Rücken

Bei Beschwerden infolge langen Sitzens lassen sich wirkungsvolle Übungen ausführen, um das Gefühl für den eigenen Körper zurückzuerlangen und die Muskulatur zu stärken. Es reichen schon drei bis fünf Minuten täglich.

Bitte beachten Sie: Die folgenden Übungen sollten Ihrem Wohlbefinden dienen. Atmen Sie daher während der ganzen Zeit gleichmäßig weiter. Halten Sie die Luft nicht an. Ein leichtes Ziehen der Muskulatur ist in Ordnung, doch überschreiten Sie nie Ihre Schmerzgrenze.

  • Rückenstrecken: macht beweglich

Wer länger in einer Position verharrt, wird anfälliger für Rückenbeschwerden. Ein Risiko, dem Callcenter-Mitarbeiter ebenso ausgesetzt sind wie Studierende, die Ihre Examensarbeit am Monitor verfassen. Lassen Sie sich zwischenzeitlich einfach mal hängen:

Rollen Sie den Oberkörper zwischen Ihren leicht geöffneten Beinen vorn über ab. Lassen Sie Arme und Wirbelsäule dort ein paar Atemzüge lang ruhen. Rollen Sie anschließend wieder hoch: langsam, Wirbel für Wirbel. Zurück in der aufrechten Sitzposition recken Sie sich abschließend Ihre Arme wechselseitig – so weit wie es geht –  nach oben.

  • Schulterkreisen: lockert Verspannungen

Leichtes Schulterkreisen hilft, einen verspannten Nacken zu durchbluten und zu lockern: Setzen Sie sich dazu aufrecht hin und legen Sie die Finger auf die Schultern. Lassen Sie anschließend die nach außen gerichteten Ellenbogen kreisen: erst in kleinen, dann in größeren Bewegungen. Rotieren Sie dabei sowohl vor- also auch rückwärts.

  • Nackendehnen: löst Stress

Wem etwas “im Nacken sitzt”, der steht unter Druck, der schnell in Stress ausarten kann. Lassen Sie es nicht so weit kommen – dehnen Sie die Spannung weg: Verschränken Sie Ihre Hände am Hinterkopf und breiten Sie wieder die Ellenbogen aus.

Pressen Sie nun für circa fünf Sekunden Ihre Kopf gegen die Hände. Spüren Sie die Spannung in Hals und Nacken? Lösen Sie anschließend die Spannung wieder. Lassen Sie Ihren Kopf auf das Brustbein sinken und ruhen Sie dort einige Atemzüge lang. Es entsteht eine wohltuende Dehnung im Nacken.

Fabian Köhler