Wer sich bewirbt, kommt nicht umhin, Zeugnisse beizulegen (auch, wenn Sie nicht gerade zu den Jahrgangsbesten gehörten). Ebenso wie zum Beispiel das Abiturzeugnis dienen Nachweise aus Praktika und Nebenjobs dazu, die Angaben aus ihrem Bewerbungsanschreiben und dem Lebenslauf zu untermauern.
Hierbei kommt es vor allem auf Vollständigkeit an. Je nachdem, wer die Bewerbung liest, können fehlende Dokumente als nachlässig wirken oder vorsätzlich unterschlagen.
Vollständigkeit entscheidend
Das heißt nicht, dass Sie Ihre Biographie bis zur Grundschule rekonstuieren müssen. Auch die Zeugnisse Jahre zurückliegender Zwischenprüfungen sind für Recruiter uninteressant.
Darüber, ob Hochschulabsolventen auch das Abiturzeugnis beilegen sollten, sind selbst Experten uneins. Wenn es ganz besonders gut ausgefallen ist, spricht natürlich nichts dagegen. Doch in der Regel sollten Sie alle wichtigen Stationen Ihres Lebenslaufs entsprechend unterfüttern:
Mit guten ebenso wie mit weniger gut benoteten Zeugnissen. Hauptsache ist, dass Sie dazu stehen können, wenn man Sie im Job-Interview darauf anspricht. Machen Sie Ihrem Gegenüber also klar, welche Konsequenzen Sie für sich daraus gezogen haben.
Das gilt übrigens auch für “Leerzeiten” im Lebenslauf, sprich: Zeiträume von mehr als drei Monaten, in denen Sie keine Schule besucht oder Praktikum absolviert haben. Zuweilen versuchen Personaler, die Bewerber mit derartigen Fragen auf Glatteis zu führen.
Tipp: Völlig stringente Biographien sind ohnehin selten. Stattdessen verleihen Höhen und Tiefen einer Person ja erst ihr Profil. Tatsächlich zählt weniger, was Sie bisher in Ihrem Leben gemacht haben, als vielmehr, wie souverän Sie im Zweifelsfall bleiben.
- Praktika und Nebenjobs
Neben den Zeugnissen von Uni und Schule gehören in die Bewerbungsunterlagen auch Bescheinungen bisheriger Praktika und Nebenjobs. Viele Personaler achten dabei vor allem auf Leistungs- und Verhaltensbeschreibungen. Auch die Abschlussformel gibt Aufschluss darüber, wie sich Arbeitgeber und Praktikant getrennt haben.
Fügen Sie ihrer Bewerbungen auch weitere Nachweise bei, z.B. Sprachzertifikate und Teilnahmenachweise von VHS-Kursen. Denn neben der Pflicht zur lückenlosen Dokumentation stellen Zeugnisse in der Bewerbung vor allem eine Chance dar, sich durch individuelle Stärken von der Konkurrenz abzuheben.
Umgekehrt chronologisch ordnen
Üblicherweise ordnen Sie Ihre Zeugnisse in umgekehrt chronologischer Reihenfolge ein. Das bedeutet: Das aktuellste zuerst, das älteste zuletzt. Denkbar ist aber auch eine Ordnung nach Sachgebieten und Qualität.
Demnach liegen zum Beispiel Zeugnisse der Hochschule zuoberst, es folgen Praktikums-Bescheinigungen und Zusatzqualifikationen (Sprachzertifikate, EDV-Kurse, Fortbildungen). Doch auch gilt: Umgekehrt chronologisch ordnen.
Tipp: Denken Sie daran, ausschließlich Kopien zu verschicken. Nicht alle Unternehmen schicken die Bewerbungsunterlagen zurück. Wertvolle Dokumente wiederbeschaffen zu müssen, ist ärgerlich, zeitaufwändig und zuweilen teuer.
Weiterführende Links
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