Warum du in Mathe beim Studium scheitern kannst  

Oft ist der ausschlaggebende Grund für die Studienwahl das Lieblingsfach in der Schule: Biologie, Soziologie oder Psychologie zum Beispiel. Nicht zuletzt, weil man dem ungeliebten Schulfach Mathematik entkommen will. Doch am Ende sieht man sich im Studium doch damit konfrontiert – und scheitert daran, weil nicht einmal mehr Mathe-Nachhilfe etwas bringt.

Dieser Artikel klärt zunächst darüber auf, in welchen Studiengängen sich Mathematik versteckt. Im Anschluss daran geht es um praktische Ratschläge wie man der Mathematik ein Schnippchen schlagen kann – mit der bereits erwähnten Mathe-Nachhilfe, in Brückenkursen oder Lerngruppen.

In welchen Studiengängen versteckt sich Mathematik?

Ob als Fachgebiet oder in obligatorischen Vorlesungen und Seminaren: In vielen Studiengängen begegnet man der Mathematik, auch wenn man dachte, dass man Differential- und Integralrechnung, Stochastik oder Analysis endlich hinter sich gelassen hat. Steht man mit Mathe auf dem Kriegsfuß, sollte man die Studienordnung und Modulhandbücher aufmerksam lesen – und sich eventuell frühzeitig um eine Mathe-Nachhilfe kümmern.

MINT-Fächer

Allen voran gehört Mathematik zu den MINT-Fächern, das heißt Studienfächern aus den Bereichen der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften wie Biologie und Chemie sowie der Technik. Dazu gehören Studiengänge wie Bauingenieurwesen und Architektur genauso wie Buch- und Verlagshandel oder Medientechnik.

VWL und BWL

Natürlich begegnet man der Mathematik auch in VWL- und BWL-Studiengängen. Bei Themen wie Finanzierung, Rechnungswesen oder Statistik, die insbesondere Bestandteile des BWL-Studiums sind, kommt man um die Mathematik, die bis zu 80% des Studiums einnimmt, nicht herum.

Psychologie und Soziologie

Stichwort Statistik: Auch in den Studiengängen Psychologie und Soziologie begegnet man der Mathematik in Form von Vorlesungen und Seminaren, die sich mit Statistik und Stochastik beschäftigen. Für empirische Forschung, in der Aussagen über die Realität durch Befragung, Beobachtung und Messung gemacht werden, führt kein Weg an diesem Fachgebiet der Mathematik vorbei.

Philosophie

Sogar die Philosophie kommt nicht ganz ohne Mathematik aus – oder vice versa. So braucht man als Philosophie-Studierender mitunter auch ein mathematisches Verständnis, da in der Logik philosophische Analysen mit mathematischen Beweisen verknüpft werden.

Mathe-Nachhilfe: Welche Möglichkeiten gibt es?

Wie das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) herausgefunden hat, geben vor allem in den MINT-Fächern weit über 30 Prozent der Studierenden wegen Mathe auf. Um dieser Studienabbrecherquote entgegen zu wirken, gibt es jedoch einige Methoden:

1. Die klassische Mathe-Nachhilfe

Wenn der Studienwunsch bereits während der Schulzeit feststeht, genauso wie die Tatsache, dass man eventuell unter einer „Mathe-Schwäche“ leidet, sollte man rechtzeitig Mathe-Nachhilfe nehmen. Das kann für den Numerus Clausus des Abiturs genauso wenig schaden, wie für das anstehende Studium.

Doch auch und gerade, wenn das Abitur schon einige Zeit zurückliegt, und damit auch das Wissen um Stochastik, Algorithmen und Kurvendiskussionen, bietet sich eine Mathe-Nachhilfe vor dem Studium an. Nachhilfelehrer findet man nicht nur unter Klassen-und Schulkameraden, Kommilitonen oder in Nachhilfeinstituten. Besonders Mathematik-Studenten geben Nachhilfe, um sich neben dem Studium etwas dazu zu verdienen – eine gute Investition also.

2. Mathe Nachhilfe per Lernvideos

Ohne die mathematischen Grundlagen der gymnasialen Oberstufe zu kennen, scheitern viele Studenten im Studium an der Mathematik. Abhilfe schafft hier ebenfalls das kostenlose Mathematik Portal von der Lernplattform Lern-Online.net. Mathematik lernen mit Lernvideos funktioniert bei vielen Schülern und Studenten besser als man es denkt.

3. Brückenkurse

Viele Universitäten – beispielsweise die TU Dresden – bieten sogenannte Brückenkurse für Studienanfänger an. Diese Kurse vor Beginn der Kurse des Wintersemesters bestehen aus Vorlesungen und dazugehörigen Übungen, in denen mathematische Grundlagen wie Vektorrechnung, Differential- und Integralrechnung oder Logik wiederholt werden. Die Teilnahme an den Kursen ist kostenlos, in der Regel ist auch keine Voranmeldung nötig. Termine geben die jeweiligen Universitäten meistens auf der Webseite des Instituts für Mathematik bekannt.

4. Tutorien

Auch für den Fall, dass erst während des Studiums klar wird, welches Problem der Anteil der Mathematik ausmacht, gibt es Lösungswege. Der einfachste: Alle Vorlesungen und Übungen besuchen. Was der Professur in der Vorlesung referiert, ist zweifelsohne besser verständlich, als sich allein durch Skripte, Bücher und die Aufzeichnungen der Kommilitonen zu wälzen.

Genauso wichtig sind die zu den Vorlesungen gehörenden Übungen und Tutorien. Was in der Vorlesung thematisiert wurde, wird hier vertieft. Außerdem bieten diese Übungen die Möglichkeit, den Tutor – der in der Regel selbst noch Student der Fachrichtung ist – Fragen zu stellen. Oft werden in diesem Rahmen auch Probeklausuren geschrieben, anhand derer man sich bestmöglich vorbereiten und so umgehen kann, wegen Mathe im Studium zu scheitern.

5. Lerngruppen

Eine weitere Form der Mathe-Nachhilfe sind Lerngruppen. Diese sind nicht nur eine perfekte Vorbereitung für anstehende Prüfungen, indem man gemeinsam den Lernstoff wiederholt, vertieft und damit besser versteht. Auch während des Studiums haben Lerngruppen viele Vorteile, insbesondere da man von der Gruppe profitiert. So trägt das regelmäßige Treffen und gemeinsame Lernen zur Motivation und Lerndisziplin bei – da man auf sich allein gestellt wahrscheinlich nachlässiger wäre.

Weiterhin geht es um die Synergien in der Gruppe, denn was für den Einen eine große Hürde darstellt, ist möglicherweise des Anderen Steckenpferd. Am besten hört man sich nach Lernpartner in den eigenen Seminaren um. Die ideale Gruppengröße besteht aus maximal fünf Personen, andernfalls wird es schnell chaotisch.

Wenn es um die Mathematik geht, die einem während des Studiums Steine in den Weg wirft, ist es das Wichtigste, immer am Ball zu bleiben. Ganz gleich, ob mit Mathe-Nachhilfe, in Tutorien, Lerngruppen oder Brückenkursen noch bevor das Studium beginnt: Wer sich rechtzeitig und regelmäßig damit beschäftigt, mathematische Wissenslücken aufzuholen, wird im Studium nicht an Mathe scheitern. Letztendlich wäre es schade, das Studium, für das man eigentlich brennt, „nur“ deswegen abzubrechen.

 

Anne Klein
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